Stromkunden aus Heidelberg, Freiburg und Hildesheim sind in einer angenehmen Position: Sie können bundesweit aus der größten Anzahl von Stromanbietern auswählen, wie ein Vergleichstest offenbarte. Das Vergleichsportal Toptarif fand heraus, dass es in diesen drei Städten die günstigsten Strom-Angebote gäbe. Ein Verbraucher, der im Jahr Durchschnittskosten von 1000 Euro produziert, kann bei seinem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden in diesem Jahr 200 Euro und mehr sparen. Bewohner von Cottbus, Chemnitz und Leipzig hingegen müssen sich mit Ersparnissen begnügen, die bisweilen kaum 100 Euro betragen.
Momentan hat die Stadt Heidelberg die größte Auswahl an Anbietern, die weniger als den Marktdurchschnittspreis verlangen, zusammen mit Düsseldorf und Karlsruhe – insgesamt sind es jeweils knapp einhundert Alternativen. In 75 Prozent der untersuchten Städte habe sich die stattliche Anzahl von 70 Anbietern gefunden, die mit ihrem Preis den Marktmittelwert unterschreiten.
Schlechte Karten haben derweil vor allem ostdeutsche Großstädter, weil bei ihnen sowohl die Auswahl an Anbietern, als auch die Einsparpotenziale weitaus geringer sind. Hier unterbieten etwa 55 Anbieter pro Stadt den Durchschnittspreis, während es in den westdeutschen Ballungsräumen 77 sind. Das offenbart bei der Betrachtung des Preisniveaus eine mögliche Ersparnis in Ostdeutschland von rund 115 Euro, was ganze 34 Euro unterhalb des westdeutschen Durchschnitts liegt.
In der Geschäftspolitik begründet
Mehrere Faktoren sind in den Augen des Vergleichsportals schuld an dieser regionalen Ungleichheit. Laut Daniel Dodt von Toptarif sei die Geschäftspolitik der Unternehmen in ihrem täglichen Wettbewerb dafür verantwortlich zu machen und außerdem dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass auch die Netzentgelte eine gewisse Rolle spielen. Weiterhin ist auch die Preisgestaltung der örtlichen Grundversorger immer anders, an denen sich überregionale Wettbewerber bei ihrer Preisfestsetzung oft orientieren.
Grundsätzliche Unterschiede sind immer zwischen Stadt und Land und ebenso zwischen West und Ost auszumachen. Im Mittelfeld finden sich die vier größten Städte Deutschlands wieder: Berlin, Hamburg, München und Köln. Die meisten preiswerten Alternativen bieten die fünf Städte Pforzheim, Freiburg, Heidelberg, Düsseldorf und Karlsruhe. Hingegen sind die Städte, deren Einwohner sich zwischen den wenigsten Anbietern entscheiden können: Chemnitz, Bremerhaven, Dresden, Cottbus und Leipzig.
Bei ihrer Auswertung haben die Mitarbeiter von Toptarif besondere Vertragskonstellationen außer Acht gelassen, wie Mehr- und Miderverbrauchsmodelle, Vorauskasse-, Kautions- und Paketoptionen. Auch verzichteten sie darauf, die einmaligen Wechsel- und Neukundenboni einzuberechnen. (LB/BHB)