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Windkraft: Erster Offshore-Windpark in den USA

Während die deutsche Energiewende vor sich hindümpelt, orientieren sich einheimische Windkraft-Spezialisten erfolgreich auf internationalen Märkten. Binnen einer Woche konnte Siemens drei Großaufträge sichern. Der mit dem wahrscheinlich größten Auftragsvolumen kommt erneut aus den USA.


Windpark in den USA

Der Münchner Konzern schafft sich in der Windkraft einen internationalen Namen

Siemens erhielt vor wenigen Tagen den Zuschlag für insgesamt 101 Windkraft-Turbinen und die Serviceplattform. Bestimmt sind die Komponenten für den ersten Offshore Windpark Amerikas. Er hat den Namen Cape Wind und geht mit 468 Megawatt Leistung vor der Nordostküste von Massachusetts in Betrieb. Neben der Lieferung der Turbinen und der Plattform konnte sich Siemens auch den Serviceauftrag für das Windkraft-Projekt sichern. Obwohl sich Siemens bezüglich des Auftragsvolumens in Stillschweigen hüllt, beziffern Insider den Wert der Order auf knapp eine Milliarde Dollar.

Darüber hinaus ergaben die Verhandlungsgespräche offenbar eine Option auf weitere 29 Windkraft-Turbinen mit 3,6 Megawatt Leistung. Der Einstieg in das Offshore Windgeschäft der Amerikaner hat ein Gesamtvolumen von 2,6 Milliarden Dollar. Cape Wind soll der Anfang einer Serie ähnlicher Projekte werden. Die Vereinigten Staaten haben sich offensichtlich von ihrer konservativen Energiepolitik der letzten Jahrzehnte verabschiedet und üben sich in der Energiewende. Dem Münchner Windpark-Spezialisten kann für die Verhandlungen der kommenden Projekte viel Glück gewünscht werden, denn in der Heimat bietet die politische Lage wenig Optionen hinsichtlich der Windkraft. 

Auch die besten Nachrichten werden oft von weniger Guten begleitet

Denn bis die Arbeit beim Projekt Cape Wind anfängt, gilt es noch einige Hürden zu überwinden. Die Planungen für den Windpark laufen schon über zwölf Jahre, doch erst 2012 kam die entscheidende Genehmigung. Nun wird plötzlich das Tempo erhöht, alles soll jetzt sehr schnell gehen. Die amerikanische Premiere in der Offshore-Windkraft soll bereits ab 2016 Strom liefern.  Eine Herausforderung stellen noch die Bewohner des Küstenstreifens dar, vor dem Cape Wind aufgebaut wird, denn sie laufen gegen die Pläne Sturm. Verständlich sind deren Sorgen schon, denn der Windkraft-Park wird in unmittelbarer Nähe zu einer beliebten Ferienregion errichtet.

Dass die Finanzierung des Vorhabens noch nicht gesichert ist, stört die Münchner wenig. Sie wären auch zusammen mit weiteren Geldgebern bereit, in das Projekt zu investieren. Der Auftrag Cape Wind war der Dritte für Siemens innerhalb einer Woche, die anderen beiden Bestellungen kamen ebenfalls aus den Vereinigten Staaten. Sie betreffen einen Windpark zu Land in Iowa sowie ein Gas- und Dampfwerk im Bundesstaat Pennsylvania.

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