Ackergold, die alternative Geldanlage

Ackergold ist eine besondere Art der Geldanlage in Sachwerte. Galt die Landwirtschaft lange als darbender Wirtschaftszweig mit mageren Ertragschancen, hat sich das Bild inzwischen gründlich geändert. Immer mehr professionelle Investoren engagieren sich im Agrarbereich.


Ackergold

Nach der Finanzkrise neu entdeckt

Der Wandel hat spätestens mit der Finanzkrise eingesetzt. Seither suchen Anleger wieder verstärkt nach soliden und  wertbeständigen Investments. Landwirtschaftlicher Grund und Boden bietet sich dabei als Alternative zu teuren Immobilien-Investments in städtischen Ballungsgebieten an. Mit der wachsenden Bedeutung von Bioenergie und nachwachsenden Rohstoffen im Zuge der Energiewende sind auch die Ertragsperspektiven im Agrarbereich besser geworden. Investments in Ackergold rentieren sich mittlerweile wieder - insbesondere dann, wenn Skaleneffekte genutzt werden können. 

Eine Ursache für die schwierige Lage vieler Landwirte waren bisher zu kleine Anbauflächen. Vor allem in den alten Bundesländern erreichten viele Höfe nicht die erforderliche Größenordnung, um rentabel zu wirtschaften. Die Folge war ein immer weiterer Rückgang haupterwerblich tätiger Landwirte. In den neuen Bundesländern sah die Situation von Anfang an anders aus. Hier hatte die Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR bereits zu einer Zusammenlegung von Anbauflächen geführt und eine großflächige Bewirtschaftung ermöglicht. 

Ein kalkulationssicheres Investment 

Das Interesse vieler Investoren fokussiert sich vor diesem Hintergrund primär auf die neuen Bundesländer. Hier stehen etliche Flächen zum Verkauf, die Voraussetzungen für eine effiziente Produktion sind günstig und die Preise immer noch niedriger als im Westen. Wer eine Geldanlage in Ackergold vornimmt, kann mit vergleichsweise sicheren Erträgen kalkulieren. Bei Verpachtung des Bodens fallen kontinuierliche Pachteinnahmen an, hinzu kommen garantierte Subventionen der EU, die derzeit größenunabhängig 300 Euro pro Hektar für landwirtschaftlich genutzte Flächen überweist - ein ideales Investments für sicherheitsorientierte institutionelle Anleger wie Versicherungen, Stiftungen oder Family Offices

Das Engagement der Investoren führt zu einem bemerkenswerten landwirtschaftlichen Strukturwandel. Galt lange das Prinzip, dass der Eigentümer den Grund und Boden auch selbst bewirtschaftet, klaffen bei dem neuen Geldanlage-Trend Eigentum und Bewirtschaftung immer stärker auseinander. Landwirtschaftliche Tätigkeit erfolgt zunehmend auf 'Mietbasis', bei der der Boden von Investoren gepachtet wird. Das unternehmerische Risiko für Landwirte steigt dadurch. Die Agrarwirtschaft sieht daher die Geldanlage in Ackergold mit gemischten Gefühlen. 

Bauern kämpfen um Vorkaufsrecht

Das starke Interesse der Investoren hat bereits zu einem starken Preisanstieg bei landwirtschaftlichem Grund und Boden geführt. Landwirte, die selbst noch Flächen zur Eigenbewirtschaftung erwerben wollen, haben zunehmend das Nachsehen. Der Bauernverband fordert daher eine Stärkung des Vorkaufsrechts, um eine Verdrängung der Bauern vom eigenen Grund und Boden zu verhindern.

Der Wettbewerb um interessante Anbauflächen dürfte anhalten.


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