Anlagestrategen: Affen sind überlegen

Ein Experiment hat für große Aufregung gesorgt. An Schimpansen wurde getestet, ob und wie gut Primaten in der Lage sind, Anlageentscheidungen zu treffen. Das Ergebnis ist alles andere als ein Kompliment für professionelle Fondsmanager. Die heutigen Finanzmärkte sind schnell. Für viele Menschen zu schnell. Das führt dazu, dass immer wieder Entscheidungen bei der Anlagestrategie getroffen werden, die besser anders hätten ausfallen sollen.


Anlagestrategen: Affen sind überlegen

Das gilt nicht nur für Otto Normalverbraucher, sondern auch für hoch bezahlte Finanzmanager, die die Gelder ihrer Kunden verwalten. Und nun sollen Affen das auch noch besser können?

Der Computer-Affe und die Unabhängigkeit

Echte Affen haben die Wissenschaftler der renommierten Class Business School in London nicht für ihr Experiment eingesetzt. Aber Schimpansengehirne wurden per Computer simuliert. Das Ergebnis der Untersuchung ist weniger überraschend, wenn man zwei menschliche Faktoren bei der Anlagestrategie berücksichtigt, die zu falschen Entscheidungen führen. Die Intelligenz des Menschen führt bei seinen finanziellen Entscheidungen zu falschen Annahmen und Selbsttäuschungen. Genau diese Eigenschaften sind an der Börse jedoch überhaupt nicht zu gebrauchen. Primaten konnten hier punkten, weil sie ihre Entscheidungen ausschließlich dem Zufallsprinzip folgend trafen. Und damit eine deutlich bessere Anlagestrategie an den Tag legten als Finanzexperte

Sind Affen die besseren Anlageberater?

Die Frage liegt nahe. Allerdings muss man wissen, wie das Experiment funktionierte. Simuliert wurde ein Zeitraum von 43 Jahren, in denen die Schimpansen aus jeweils 1.000 Aktien auswählen durften. Diese zufällig ausgewählten Titel wurden zu einem Index verbunden und gewichtet. Gegenüber den Menschen erzielten die Primaten in fast allen Fällen die besseren Ergebnisse. Zielfrührender als die Frage, ob Affen die bessere Anlagestrategie verfolgen, ist also die, ob der Zufall der richtige Weg ist.

Die gleichgewichtete Anlagestrategie

Um sich nicht auf die Entscheidungen von Affen verlassen zu müssen, kann die gleichgewichtete Anlagestrategie ein guter Weg sein. Sie sind so konstruiert, dass es automatisch zu antizyklischen Prozessen kommt. Das Prinzip ist der Affenstrategie nicht unähnlich, denn nach einem bestimmten Zeitraum wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt. Anders ausgedrückt: Produkte, die im festgelegten Zeitraum gut gelaufen sind, werden verkauft, die weniger guten nachgekauft. Man spricht hier auch vom "Rebalancing". Völlig auf Zufall setzt diese Anlagestrategie zwar nicht, aber die Gefahr von Selbsttäuschung und Fehleinschätzungen wird deutlich reduziert. 

Unabhängige Beratung ist nicht ersetzbar

Es wäre maßlos übertrieben, würde man behaupten, Menschen seien grundsätzlich nicht in der Lage, eine funktionierende Anlagestrategie zu entwickeln. Doch sie muss ausgewogen und möglichst unabhängig sein, auch um persönliche Motivationen der Anlageberater zu verhindern. Der Weg zu einem Honorarberater kann helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ohne Affen. Aber mit gesundem Menschenverstand.


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