Anlagestrategie 2014: Mit Fama weg von teuren Konzepten

Komplexität ist gut, Einfachheit besser - weshalb die Anlagestrategie 2014 lautet, am Kapitalmarkt einfachen Konzepten den Vorzug zu geben. Dieser Maxime folgt auch Professor Eugene Fama, Universität von Chicago, der am 10. Dezember den Nobelpreis für Wirtschaft erhielt.


Anlagestrategie 2014

Anlagestrategie 2014 - kann man den Markt schlagen?

Leider präsentieren sich Investments gern hochkomplex - und damit intransparent. So zeichneten nicht zuletzt hochentwickelte Derivate für die Finanzkrise von 2008 verantwortlich: Investoren durchdrangen weder, wie diese bepreist waren, noch ob ihre Renditen zum individuellen Investorbedürfnis passten. Warum ist es unter Finanzberatern auch als Anlagestrategie 2014 gleichbleibend beliebt, den Eindruck komplizierter, aber umso erfolgversprechender Investments zu vermitteln? Ganz einfach - für etwas, das niemand versteht, lassen sich umso leichter überhöhte Preise verlangen. Dabei sind Aktien und Anleihen per se durchaus transparent. Kurse ändern sich angesichts von Nachrichten und Veränderungen bei Angebot und Nachfrage, spiegeln also neue Informationen schnell wieder. Informationen zu Renditen und Risiken fließen wiederum in die Bildung diversifizierter, bedarfsgerechter Portfolios. Öffentliche Kapitalmärkte sind wettbewerbsorientiert, die Preisbestimmung von maximaler Effizienz geprägt. Professor Eugene Famas Hypothese über effiziente Märkte folgt diesem Gedanken. Für Fama (74) sind Preise auf Finanzmärkten überwiegend rational. Seine Anlagestrategie 2014 lautet, den Markt für sich arbeiten zu lassen, statt den Markt über zu komplexe, teure Strategien schlagen zu wollen. Es sei sinnlos, Aktien zu finden, Manager zur Mehrwertgenerierung auszuwählen und Market Timing zu betreiben.

Fama: Märkte Abbild von Anlegererwartungen

Eine ungewohnte Anlagestrategie 2014? Schließlich lehrt man uns von klein auf, unsere Ellenbogen im Wettbewerb einzusetzen. Auch für seinen intellektuellen Gegner Robert Shiller, mit dem sich Fama den Nobelpreis teilt und der an die Irrationalität von Märkten glaubt. Über eines sind sich beide einig: Ein Ottonormalinvestor schafft es kaum, mit Hilfe allgemein verfügbarer Informationen reich zu werden. Entweder handelt er zuviel oder unterschätzt die Unberechenbarkeit von Kursentwicklungen. Oder kauft sich in Finanzkrisen in Handelsstrategien ein, die derart komplex sind, dass sie bei anschließender Markterholung nur unter ferner liefen abschneiden.

Dagegen könnte auch die Anlagestrategie 2014 einem einfachen Prinzip folgen: Märkte spiegeln die gesammelten Risiko- und Renditeerwartungen der Anleger wider. Diversifizierung vermindert Unsicherheiten; ein Anleger generiert auf Basis bekannter Prämien einen Mehrwert, indem er ein Portfolio strukturiert, aber Kosten und Gebühren möglichst niedrig hält. Glaubt man also Fama, reflektieren Preise an den Finanzmärkten immer nur die verfügbaren Informationen. Wo keine irrationalen Preisübertreibungen existieren, gibt es auch keine Blasen. Blase - ein Wort, das Fama nicht mag. Niemand könne diese prognostizieren, also auch nicht verhindern. Die Antwort, warum Preise extrem steigen und fallen, liegt für Fama in Angebot und Nachfrage begründet. Für Fama wurde die Krise von 2008 durch die Rezession ausgelöst, nicht umgekehrt. Warum hätten Menschen, denen es gut ging, sonst aufhören sollen, ihre Hauskredite zu bedienen?

Anlagestrategie 2014: Tipps vom Nobelpreisträger

Kürzlich in der FAZ gefragt, wie sich Eugene Fama den rasanten Preisanstieg bei deutschen Immobilien erkläre, vermutet Fama, dass es Deutschland vergleichsweise gut geht: Fallen die Preise, bricht die Nachfrage wieder ein - weil die Wirtschaft einbricht. Allerdings könnte dies niemand vorhersehen, wenngleich es alle versuchten und manche mit Glück jahrelang richtig lägen. Trotzdem ließe sich ein neues 2008 verhindern - indem die Banken in guten Zeiten ihr Kapital erhöhten, um deutlich mehr vorzuhalten. Oder man diese verstaatlichte, da sie die Krise gelehrt hat, dass jedes ihrer Risiken ohnehin staatlich abgefedert wird. Famas Tipps: Begegnen Sie Banken, die ihren Kunden versprechen, die besten Aktien und Anlagen auszuwählen, mit gesunder Skepsis. Denn die beste Anlagestrategie 2014 kann den Markt auf Dauer nicht schlagen - wer das behaupte, verstünde nichts von Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Geben Sie daher nicht zu viel für Leute aus, die behaupten, die beste Anlagestrategie 2014 zu kennen. Und prüfen Sie Ihre Risikobereitschaft: Große Risiken zahlen sich langfristig oft aus, kurzfristige Risiken gehen oft schief. Und Famas eigene Anlagestrategie 2014? Er kauft Aktien statt Anleihen. Welche? Alle, so die Antwort des risikofreudigen Wirtschaftswissenschaftlers - und am liebsten die, die für Schwankungen am anfälligsten sind.

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