Panem et circenses an der Wall Street
Die Geldanlage ist eigentlich kein Anlass für Spiele, doch amerikanische Banker erlauben sich jedes Jahr einen Spaß mit den Primaten. Sie lassen die Affen mit Dartpfeilen auf die Anlagetipps einer Finanzzeitung werfen und stellen aus den von Pfeilen tangierten Anlageklassen ein fiktives Depot zusammen.
Die Versuchstiere hatten jedoch dieses Jahr keine Probleme mit der Aufgabe. Sie konnten kaum falsche Ziele treffen, weil 2014 bislang alle Anlageklassen im Plus liegen:
- Die globalen Aktiennotierungen stiegen seit Januar um fast fünf Prozent.
- Schuldverschreibungen der Industrienationen erzielten ebenso gut sieben Prozent durch Kursgewinne der Anleihen.
- Anleihen der Emerging Markets kamen sogar auf nahezu zehn Prozent Zuwachs.
- Rohstoffe kletterten um über zehn Prozentpunkte.
So gesehen konnten die Affen bei der Geldanlage keine Fehler machen. Warum deutsche Anleger in ihrer Investmentstrategie den Primaten unterlegen sind, liegt an tief verwurzelten Ansichten und sehr gering ausgeprägter Risikobereitschaft.
Deutsche Anleger meiden die Börse
In der Geldanlage haben die Bundesbürger keine gute Hand, sonst hätten sie in den ersten sechs Monaten am Boom sämtlicher Anlageklassen partizipiert. Doch haben sie den Märkten keine Beachtung geschenkt und ihr Erspartes auf Girokonten oder im Tagesgeld vernichtet.
Es kommt noch schlimmer: Die Wenigen, die in Aktienfonds investiert waren, zogen nahezu drei Milliarden Euro aus ihren Beteiligungen ab und verpassten lukrative Gewinne beim Dax oder dem globalen Gegenstück MSCI World.
Deutsche Sparer pflegen das Anlageverhalten ihrer Vorfahren
Unglaublich aber wahr: Immer noch verstecken einige deutsche Verbraucher ihr Erspartes unter der Matratze, die progressiver Ausgerichteten haben aus ihren Sparbüchern Festgeld- oder Tagesgeldkonten gemacht.
Die Sicherheitsbewussten geben ihr Geld für Versicherungen aus, nur ganze sechs Prozent der deutschen Sparer trauen sich an Aktieninvestments. Ihrem Anlageverhalten ist die geringe Rendite von durchschnittlich 1,5 Prozent geschuldet.
Dass ein Affe an der Wall Street die besseren Zufallsgewinne erzielt, liegt nicht an seinem Spürsinn für die ideale Geldanlage, sondern hängt mit überholten Verhaltensweisen seiner menschlichen Nachkommen zusammen.
Die Geldanlage mit wissenschaftlichem Hintergrund
Jeder Bundesbürger könnte mehr Rendite aus seiner Geldanlage erwirtschaften, wenn er die wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse von Investmentunternehmen wie Dimensional bei seiner Portfoliogestaltung berücksichtigen würde.
Weltweit renommierte Finanzwissenschaftler wie der Nobelpreisträger Eugene Fama empfehlen Investments in globale Anlageklassen mit breiter Diversifikation. Diese prognosefreien Anlagestrategien erzielen bei geringem Risiko (sprich Schwankungen) mittel- und langfristig attraktive Renditen.
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