Geldanlage ohne Prognose

Verbraucher sollten bei ihrer Geldanlage auf Diversifikation achten und auf eine Prognose unbedingt verzichten. Der Grund: Die breite Streuung des Vermögens generiert zeitgemäße Sicherheit, Vorhersagen tragen mit ihren unbegründeten Empfehlungen eher zu Fehlentscheidungen bei. Die Finanzwissenschaft regt bereits seit Jahren zum prognosefreien Investieren an, dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Hintergrund.


Geldanlage

Jede Prognose trifft nur zufällig ins Schwarze

In der Tat fehlt den ganzen selbst ernannten Börsengurus eine wichtige Voraussetzung für einen aussagefähigen Blick in die Zukunft. Sie erstellen ihre Prognosen zur Geldanlage ausschließlich anhand der fundamentalen Analyse und vergessen dabei, wer eigentlich Bewegung in die Börsennotierungen bringt: der Mensch und Anleger.

Sie können den wichtigsten Punkt jeder Vorhersage nicht einschätzen und liegen daher nur selten sowie rein zufällig richtig.

Ein praktisches Beispiel für die Gefährlichkeit der Prognosen:

  • Der IWF gab vor einigen Jahren Vorhersagen für Griechenland ab, die Tipps galten für die kommenden 27 Monate.
  • Die 2011 Prognose für Griechenland war vollkommen haltlos, statt des prophezeiten Wirtschaftswachstums von 0,45 Prozent ergab sich ein Minus von mehr als 7 Prozent.
  • 2012 sah es nicht wesentlich anders aus, die Prognosen verkündeten ein Wachstum von über einem Prozent, in der Realität wurden daraus minus 6,9 Prozent.
  • Auch im dritten Jahr lagen die Experten mit ihren Vorhersagen weit von der Wirklichkeit entfernt, sie schätzten das Wirtschaftswachstum auf gut 1,5 Prozent ein und wurden mit minus vier Prozent Lügen gestraft.

Bei dem Beispiel handelt es sich um ein renommiertes Institut, welches keine Anfänger zur Erstellung von Prognosen beschäftigt. Angesichts der fatalen Irrtümer über drei Jahre ist es unverständlich, warum Verbraucher bei der Geldanlage unverändert auf Vorhersagen bauen.

Anerkannte Finanzwissenschaftler rufen zum Prognose-Verzicht auf

Einer der prominentesten Gegner von Vorhersagen bei der Geldanlage ist der Nobelpreisträger Eugene Fama. Er hat bereits vor Jahrzehnten herausgefunden, dass Prognosen pures Gift an effizienten Finanzmärkten sind. Der Grund ist einfach nachvollziehbar, neue Nachrichtentechnologien geben allen Marktteilnehmern in wenigen Augenblicken den gleichen Wissensstand, Informationsvorteile gehören damit der Vergangenheit an.

Gut informierte Anleger tragen mit ihrer Aktivität erheblich zu den Kursbewegungen bei, allerdings reagieren sie völlig unkalkulierbar auf relevante Meldungen. 

Die moderne Geldanlage benötigt keine Prognose

Anleger sind gut beraten, sich vor der Geldanlage mit ihrem Risikoverständnis zu beschäftigen und dementsprechende Anlageprodukte ins Portfolio zu holen. Ohne Prognose zu investieren, erfordert breite Diversifikation des Kapitals und möglichst wenig Eingriff in das einmal zusammengestellte Depot.

Für die prognosefreie Geldanlage eignen sich ETFs aufgrund ihrer leichten Verständlichkeit verhältnismäßig gut. Mehr in die Tiefe gehen Anlageklassen-Investments, allerdings erfordert die Komplexität dieser Geldanlage den Beistand eines erfahrenen Finanzberaters.


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