Marke Apple auch Vertraute in Gelddingen?

Veränderungen deuten sich an Apple als Vermögensverwalter

Auch an der Branche der Vermögensverwalter geht das Internet- und Kommunikationszeitalter nicht spurlos vorüber. Mit Online-Giganten wie Apple, Google & Co droht eine neue Konkurrenz, deren Potentiale nicht zu unterschätzen sind.

Das zeigt sich in einer aktuellen Umfrage des Bankdienstleisters State Street. Dabei wurden weltweit 400 Vermögensverwalter aus 23 Ländern befragt. Beispiele für den Einstieg von Internet-Konzernen in das Geschäft mit Finanzdienstleistungen gibt es schon. Das chinesische Online-Unternehmen Alibaba hat bereits im vorletzten Jahr einen Geldmarktfonds aufgelegt und damit 93 Milliarden Dollar eingesammelt, was den Fonds binnen kürzester Zeit zum größten seiner Art auf der Welt machte.

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Alibaba hat es vorgemacht 

Dass der Alibaba-Fonds ein solcher Erfolg geworden ist, stellt nicht unbedingt eine Überraschung dar. Mit sechs Prozent Zinsen bietet er im Vergleich zu chinesischen Bankeinlagen den doppelten Ertrag. Das Alibaba-Beispiel mag bisher ein Einzelfall sein. Bei der State Street-Umfrage gingen aber vier von fünf befragten Vermögensverwaltern davon aus, in Zukunft mehr Konkurrenz von den Online-Konzernen zu erhalten.

Als Warnung dienen dabei die aktuellen Versuche von Apple und Google mit dem selbstfahrenden Elektroauto. Sie haben gezeigt, dass sich die Internet-Riesen nicht scheuen, in scheinbar fernliegende Geschäftsfelder einzusteigen. 

Klassische Vermögensverwalter unter Druck 

Der große Schatz von Apple und anderen sind die gewaltigen Datenmengen, die sie von den Usern quasi automatisch und nebenher einsammeln. Aus Nutzerprofilen und -verhalten lassen sich hier Informationen ablesen, die Kunden bei einem Vermögensverwalter selten preiszugeben bereit sind. Dieses Wissen könnte den Internet-Konzernen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Auch in anderer Hinsicht droht Gefahr.

Software-Häuser verfügen über einen großen Know How-Vorsprung, wenn es um die Entwicklung von mathematisch-statistisch unterlegten Lösungen zur Strukturierung von Portfolios geht. Und im World Wide Web tummeln sich inzwischen eine Reihe von Social Trading-Plattformen, die die Leistungen eines klassischen Vermögensverwalters mehr und mehr in Frage stellen. 

Der große Schatz von Apple sind die gewaltigen Datenmengen, die sie von den Usern quasi automatisch und nebenher einsammeln."

Branche im Umbruch 

Vor diesem Hintergrund rechnet die große Mehrheit der Befragten damit, dass die Vermögensverwalter-Branche in den nächsten fünf Jahren erhebliche Umbrüche durch Apple & Co erleben wird. Die Zahl der Unternehmen werde sich deutlich reduzieren, es werde zu Zusammenschlüssen kommen, so die Meinung. 46 Prozent der Befragten gaben sogar an, konkret ein solches Vorhaben anzustreben. Nach einer verbreiteten Einschätzung wird es zu einer Differenzierung in der Branche kommen.

Der Markt werde sich in einige große Player aufteilen, daneben könnten sich Nischenanbieter behaupten. Während die Großen mit einer breiten Produktpalette punkten können, gewinnen die Nischenanbieter mit Spezialprodukten, die hohe Margen bieten. Es wird spannend sein, die weitere Entwicklung zu beobachten.

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