Lebensversicherung kündigen: Ein Ausweg?

Jahrzehnte lang gehörte die LV zu den liebsten Anlageprodukten der Deutschen. Lebensversicherung kündigen kam für viele bisher nicht in Frage. Doch das Bild hat sich gewandelt, inzwischen haben sich die Policen zu regelrechten "Ladenhütern" entwickelt. Und die Rückkaufwerte sind geringer als erwartet, die Überlegung einer vorzeitigen Kündigung direkt bei der Gesellschaft ist also häufig mit weiteren Verlusten verbunden. Finanzberater empfehlen daher ein behutsames Vorgehen.


Lebensversicherung: Kündigung ein Ausweg?

Eine mögliche Alternative: Policen-Aufkäufer. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen: Lebensversicherung kündigen, kann das zu einem bösen Erwachen führen. Fragen Sie Ihrer Versicherungsgesellschaft nach, wie hoch der Rückkaufwert Ihrer Police ist, kann das durchaus eine kurze Schockstarre zur Folge haben. Policen-Aufkäufer bieten sich gern als attraktive Alternative an. Doch sind sie das tatsächlich?

Das Prinzip der Policen-Aufkäufer

Kündigen oder nicht kündigen? Kein Finanzberater wird Ihnen guten Gewissens eine vorzeitige Kündigung Ihrer Lebensversicherung empfehlen können, ohne darauf hinzuweisen, dass Sie dadurch unter Umständen erhebliche Verluste in Kauf nehmen müssen. Und jeder Finanzberater - so er denn seriös ist - wird Ihnen dazu raten, einen Policen-Aufkäufer zunächst genau unter die Lupe zu nehmen. Zwar versprechen zahlreiche Anbieter Preise, die bis zu 30 Prozent höher sind als die Rückkaufwerte. Selbst Angebote über 100 Prozent mehr lassen sich finden, wenn man danach sucht. Realistisch sind die Preise jedoch nicht. Verbraucherschutzorganisationen und Finanzberater neigen zu der Einschätzung, dass Aufschläge von 10 Prozent eher einem realistischen Wert entsprechen. 

Juristische Grundlagen: Lebensversicherung kündigen

Bis vor einigen Jahren konnten die Lebensversicherer bei den Abgaben gnadenlos zuschlagen, wenn eine  Lebensversicherung gekündigt wurde. Zahlreiche Abzüge - beispielsweise auch durch die Abschlusskosten der ersten Beiträge - haben so dazu geführt, dass die Kunden empfindliche Einbußen hinnehmen mussten. Doch Gerichte haben im Laufe der Zeit immer häufiger Urteile gesprochen, die den Verbraucher schützen und den "Raubbau" bei Kündigungen zu großen Teilen unterbinden. Auch ein Mindestrückkaufwert wurde per Gerichtsurteil festgelegt. So gesehen ist zu überlegen, ob ein Policen-Aufkäufer die richtige Alternative ist. Eine umfassende Analyse mit einem unabhängigen Finanzberater kann allerdings auch ergeben, dass die Kündigung grundsätzlich nicht empfehlenswert ist. Denn wenn man die Rendite über die noch verbleibende Laufzeit ermittelt, kann es sein, dass Ihr Finanzberater zum Ergebnis kommt, diese nicht unbedingt schlechter als bei vergleichbaren Anlageprodukten einzuordnen.         

In der Ruhe liegt die Kraft

Es ist wie bei der gesamten Finanzplanung. Voreilige Entscheidungen und halbgare Entschlüsse führen meist in die falsche Richtung. Bei dem vorzeitigen Entschluss: Lebensversicherung kündigen, oder an einen Policen-Aufkäufer abgeben, ist also der Rat eines Experten unbedingt angeraten. Ob Sie besser verkaufen, kündigen oder den Vertrag kündigen, sollte nicht pauschal bewertet, sondern von einem unabhängigen Finanzberater in aller Ruhe analysiert werden.


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