Neue Ordnung der Weltwirschaft: Deglobalisierung und Protektionismus

In der globalen Wirtschaft mehren sich Zeichen der Unsicherheit. Nach den jüngsten Krisenmeldungen aus China hat jetzt auch der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognosen nach unten korrigiert. Es könnte sich um mehr als eine vorübergehende Entwicklung handeln. Womöglich stehen wir vor einer Ära der Deglobalisierung und des neuen Protektionismus.


Protektionismus

Tatsächlich haben sich die Hoffnungen auf einen neuen Aufbruch der Weltwirtschaft nach der Überwindung der Finanzkrise nicht erfüllt. Im Gegenteil, die Konjunktur in vielen wichtigen Industrieländern schwächelt nach wie vor und die Rechnung, dass positive Impulse aus den Schwellenländern - allen voran China - kommen würden, geht offenbar nicht auf. 

Weltwirtschaft - enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen 

Die derzeitige Entwicklung im Reich der Mitte zeigt alle Anzeichen einer platzenden Blase. Die Schockwellen, die der chinesische Börsencrash rund um den Globus auslöste, sind dabei nur ein Effekt. Nachhaltiger dürfte die Abschwächung der Nachfrage aus der Volksrepublik wirken. Die Krise kommt zu einem Zeitpunkt, da die Konjunktur auch in anderen Schwellenländern lahmt.

Russland zum Beispiel leidet immer noch unter dem westlichen Embargo und Brasilien kämpft mit hoher Staatsverschuldung und Rezession. Und wichtige Industrieländer wie Japan, Frankreich oder Italien können ihre Wachstumsschwäche und den selbstverschuldeten Reformstau nicht überwinden. Diese Schwächezeichen zeigen sich zu einem Zeitpunkt, da die Geld- und Fiskalpolitik ihre Möglichkeiten weitgehend ausgereizt hat. Die hohe Staatsverschuldung in vielen Staaten lässt stärkere öffentliche Investitionen zur Stützung der Konjunktur nicht mehr zu. Und die Geldpolitik - sei es im Euro-Raum, in den USA oder in Japan - hat die Schleusen so weit geöffnet, dass ein Mehr kaum noch vorstellbar erscheint.

Tatsächlich zeigen sich derzeit die Grenzen der Geldpolitik; eine permanente Ausweitung der Geldmenge ist kein Garant für mehr Investitionen und Wachstum. Im Gegenteil, eine fortgesetzte Politik niedriger Zinsen kann sogar kontraproduktiv wirken, da Investitionen getätigt werden, die sich unter normalen Umständen niemals rechnen würden. 

Deglobalisierung und Protektionismus - die Gegenreaktion

Es gibt daher die Überzeugung, dass die ultralockere Geldpolitik letztlich wirkungslos verpufft. Sie hat zwar bewirkt, dass die Weltwirtschaft in der Finanzkrise nicht kollabierte, letztlich wurden aber schon vorher bestehende Ungleichgewichte verlängert. Die Erfahrung zeigt, dass das auf Dauer nicht funktioniert. Es könnte der Zeitpunkt kommen, wo schmerzhafte Korrekturen unausweichlich sind.

Die Krise könnte größer sein als seinerzeit die Finanzkrise und die marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung grundsätzlich in Frage stellen. Deglobalisierung und Protektionismus könnten die Antworten sein, wo andere Instrumente versagen. 

Denkbar ist eine neue Ära der Deglobalisierung und des Protektionismus, in der es wieder stärker darum geht, Märkte abzuschotten und den Wettbewerb zu begrenzen.


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