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Passiv investieren, der neue Megatrend

Passiv investieren hat sich in den letzten Jahren zu einem Megatrend rund um den Globus entwickelt. Mitte letzten Jahres waren weltweit rund 2,48 Billionen US-Dollar in ETF, dem zentralen Instrument für passive Strategien, angelegt. Und auch in den nächsten Jahren dürfte sich dieser Megatrend fortsetzen.


Passiv investieren

Passiv investieren setzt sich durch 

Dabei gibt es einige wenige Player, die den Markt prägen. Die amerikanische Investment-Firma BlackRock verwaltete Ende 2013 alleine über 900 Milliarden US-Dollar ETF-Vermögen, gefolgt von den US-Anbietern State Street Global Advisors und Vanguard mit 383 bzw. 341 Milliarden Dollar ETF-Volumen. Auf Platz 5 der internationalen Rangliste lag immerhin die Deutsche Bank mit gut 51 Milliarden Dollar passivem Fonds-Vermögen. 

Passiv investieren erweist sich immer mehr als die überlegene Anlagestrategie. Dies erklärt den Megatrend und warum insbesondere institutionelle Investoren mittlerweile bevorzugt auf ETF setzen. Auch bei privaten Investoren wird das Interesse erfreulicherweise größer. Dazu hat nicht nur die Enttäuschung über die mangelnde Performance zahlreicher aktiver Investmentfonds beigetragen. Anhänger dieser Anlagestrategie können sich auch auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen.

Nach Ansicht renommierter Ökonomen ist es bei Investments auf Dauer nicht möglich, den Markt zu schlagen. Aktive Fonds, die dies versuchen, produzieren letztlich unnötige Kosten, denen langfristig keine entsprechenden Mehrerträge gegenüberstehen. Eine passive Anlagestrategie ist dagegen deutlich günstiger und bietet eine marktkonforme Rendite. 

Verfeinerte Index-Konzepte 

Passiv Investieren beruht auf der Nachbildung eines Indexes, der einen Markt repräsentiert, durch ein Wertpapier-Portfolio. ETF setzen dieses Prinzip nahezu idealtypisch um. Längst beschränkt man sich dabei nicht mehr nur auf einfache und möglichst exakte Index-Kopien, es gibt inzwischen wesentlich ausgefeiltere Ansätze. Am Markt sind sogar spezialisierte Index-Anbieter aktiv, deren Geschäftsmodelle wesentlich auf der Konstruktion und Ermittlung von Indizes beruhen. 

Weiterentwicklungen berücksichtigen zudem auch neuere Erkenntnisse der Kapitalmarkt-Theorie. So wurde das grundlegende Bewertungsmodell für Aktien, das sogenannte Capital Asset Pricing Model (CAPM), inzwischen zum Drei-Faktoren-Modell ausgebaut. Danach sind die Marktkapitalisierung und das Markt-Buchwert-Verhältnis zusätzliche Erklärungsfaktoren für Aktienrenditen. Hervorzuheben sind hier die sogenannten Assetklassenfonds spezialisierter Anbieter.

Megatrend mit spekulativen Blüten 

Selbst für spekulative Zwecke wurden mittlerweile einige ETF-Produkte entwickelt. So gibt es Indexfonds, bei denen auch auf sinkende Kurse spekuliert werden kann oder ETF mit eingebautem Hebel. Der Wert des Fonds entwickelt sich dann wesentlich dynamischer nach oben oder unten als der Referenz-Index. Unproblematisch sind solche Konstruktionen nicht, da ihnen gewisse Verzerrungen innewohnen. Sie laufen außerdem dem Grundgedanken des passiven Investierens zuwider.

Denn das bedeutet letztlich immer, auf Spekulation zu verzichten und stattdessen Geld auf lange Sicht anzulegen.


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