Seltene Erden: Rohstoff Preisblase geplatzt

Die Preise für seltene Erden sind vor einigen Jahren rasant gestiegen. Viele Anleger nutzten die Bankangebote und kauften Zertifikate. Mittlerweile ist die Preisblase geplatzt und hat seitens der Investoren zu erheblichen Verlusten geführt.


Rohstoff

Seltene Erden - steigender Bedarf weltweit

Die spezielle Rohstoff-Klasse wird für die moderne Industrie immer unentbehrlicher, sie benötigt seltene Erden bei der Keramik-produktion, in der Medizintechnik und zum Automobilbau.

Die schnell wachsende Nachfrage führte zu regelrechten Preisexplosionen. Der Trend wurde schnell von der Finanzbranche erkannt, sie wollte mit eigens dazu entwickelten Zertifikaten Anleger gewinnen und so am Boom partizipieren.

Kein Boom im Segment seltene Erden - aber eine Rohstoff-Preisblase

Wo Marktbeobachter eine Hausse erkennen wollten, zeigte sich letztendlich nur ein temporärer Hype. Seltene Erden, wie beispielsweise Neodym oder Dysprosium, werden zwar immer noch zu Preisen gehandelt, die deutlich über dem Niveau der Aufschwungjahre 2009/2010 liegen. Werden die Preise jedoch mit den Höchstständen des Jahres 2011 verglichen, zeigt sich ein dramatischer Preisabsturz. Experten, die die massiven Preisrückgänge als Delle im Aufschwung interpretierten, lagen falsch. Sie mussten ihre Ansichten korrigieren, denn es handelte sich um eine Rohstoff-Preisblase, die inzwischen geplatzt ist.

Der Rohstoff-Markt ist wieder entspannt

Neodym ist bei der Herstellung von Magneten unverzichtbar, vor drei Jahren mussten Produzenten noch 500 Dollar für ein Kilo bezahlen. Mittlerweile ist der Rohstoff für circa 100 Dollar zu beziehen. Die Entspannung lässt sich auf zwei Ursachen zurückführen:

  1. Seltene Erden sind in vielen Unternehmen nicht mehr so wichtig als noch vor einigen Jahren. Alternative Produktionsverfahren sowie Substitute haben die Nachfrage in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent reduziert.
  2. Angesichts der Preisentwicklung wurde die Förderung weltweit intensiviert. China war bisher der Hauptlieferant für seltene Erden, 98 Prozent kamen aus der Volksrepublik. Weltweit wurden bereits mehr als einhundert neue Vorkommen entdeckt, der chinesische Marktanteil sank auf aktuell 92 Prozent. Die großen Konzerne können mittlerweile ihren Bedarf auch anderswo decken, die Abhängigkeit von China verringert sich.

China beschränkt den Export für seltene Erden

Seitdem die Rohstoff-Preisblase geplatzt ist, pendeln sich die Preise für seltene Erden auf neuem Niveau ein. Immer noch sind die seltenen Erden zu neunzig Prozent aus der Volksrepublik China. Die chinesischen Ausfuhrquoten waren mitverantwortlich für die Entwicklung der Preisblase und führten zu Klagen bei der Welthandelsorganisation (WTO).

Die USA, EU sowie Japan klagten gegen die chinesischen Exportbeschränkungen, welche von der WTO für unzulässig erklärt wurden. Die Volksrepublik hat Berufung gegen die Entscheidung angekündigt. Die USA machen China wegen der Exportbeschränkungen für die Preisblase von 2011 verantwortlich. Amerikanische Unternehmen müssen für seltene Erden ein Vielfaches von dem bezahlen, was der Rohstoff für die chinesische Konkurrenz kostet.

Privatanleger- die Opfer der Rohstoff-Preisblase

Darüber hinaus haben Anleger, die sich von der Finanzindustrie zu Rohstoff-Investments verleiten ließen, ihre Engagements mit herben Verlusten bezahlt. Ihre Zertifikate haben bis zu 90 Prozent der Ursprungswerte eingebüßt. 


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