Wissenschaftlich investieren und dann loslassen

In Ihrem Beruf ist intensive Arbeit und eine stetige Überprüfung Ihrer Resultate der beste Weg zu Ihrem Erfolg? Beim Investieren wird dieser Ansatz jedoch auf den Kopf gestellt!


Wissenschaftlich investieren

Die chinesische Philosophie des Taoismus hat ein Wort dafür: „wu wei“ – wörtlich: „Nichts-Tun“. Mit anderen Worten: Je geschäftiger wir uns um langfristige Investments kümmern und je mehr wir an ihnen „herumdoktern“, umso seltener werden wir gute Resultate erhalten.

Loslassen

Das soll nicht heißen, dass wir uns überhaupt nicht kümmern. Aber es bedeutet, dass die Kultur der „Geschäftigkeit“ und des Rendite-Jagens, die von vielen Vertretern der Finanzdienstleistungsindustrie und ihrer Medien gerne vertreten wird, sich gegen Ihre Interessen richten kann. Investieren und akzeptable Renditen zu erzielen ist eines der Gebiete, zu dem dauernde Aktivität einfach nicht passt. Denken Sie nur an jemanden, der ständig sein Portfolio überwacht, die Finanzsendungen im Fernsehen verfolgt und Aktientipps im Internet oder auf N-TV u.a. sucht. Im Taoismus wird dem Schüler einfach beigebracht, Faktoren, die er nicht beeinflussen kann, loszulassen und sich stattdessen dem Fluss der Dinge zu überlassen. Es ist, als ob man einen Baum pflanzt. Man sucht sich ein sonniges Plätzchen mit gutem Boden und Wasser, lässt den Baum in Ruhe wachsen und schneidet ihn gelegentlich zurück.

Aber nicht nur die chinesische Philosophie warnt uns vor „Geschäftigkeit“. Die Finanzwissenschaft und unsere Erfahrungen im Finanzbereich zeigen, dass wir uns bei Investments lieber um Bereiche kümmern sollten, in denen wir etwas bewegen können, und uns nicht um Bereiche sorgen, die wir nicht unter Kontrolle haben.

So können wir beispielsweise weder Marktbewegungen noch Nachrichten beeinflussen. Wir haben auch keinen Einfluss auf Schlagzeilen, die uns aus dem Konzept bringen könnten.

Risikoktragfähigkeit

Aber jeder von uns ist in der Lage, sein Risikoverhalten zu kontrollieren und seine max. Risikobereitschaft (und vor allem aber  Risikotragfähigkeit) zu ergründen! Wir können Risiken über unterschiedliche Anlagevarianten diversifizieren. Wir können ein Wort bei den fälligen Gebühren mitreden. Wir können Transaktionskosten beeinflussen und wir können Disziplin walten lassen, wenn uns Gefühlsimpulse vom rechten Weg abkommen lassen wollen.

Der Grund, dass diese Prinzipien für viele so schwer zu beherzigen sind, liegt darin, dass das Bild, das die Finanzmedien immer wieder propagieren, sich hauptsächlich am Kurzfristigen, an der jüngsten Vergangenheit, am Flüchtigen, einem verengten Fokus und an der schnellen Lösung orientiert.

"Experten"

Man macht uns glauben, dass wir bessere Resultate erzielen, wenn wir uns stärker an äußeren Einflüssen orientieren, uns von mitunter reißerischen Nachrichten beeinflussen lassen oder auf Prognosen (obwohl diese gar nicht möglich sind) von „Experten“ vertrauen.

Wir sind darauf programmiert worden, uns z.B. auf glamouröse Aktien (die nächste Apple) zu konzentrieren, anstatt auf systematische Risiken zu achten, wie den Grad, in dem sich unsere Vermögensanlagen an allgemeinen Maßen wie Risiko und Rendite ausrichten.

Immer wieder werden wir dazu gedrängt, („beraten und verkauft“), die „Maschen“ mitzumachen, die die Finanzmarktindustrie gerne verkaufen möchte und derentwegen wir ständig an unseren Portfolios herumbasteln.

Renditejagd

Medien und Finanzdienstleister wollen uns ständig in Bewegung halten – leider oft  nicht mit zielführenden Dingen. Der Schwerpunkt liegt dabei an dem Reiz, der im ständigen Machen und Tun bzw. im Verfolgen von Renditen liegt. Nicht aber darauf, ein gewünschtes Endergebnis zu erreichen.

Die Folge dieser Geschäftigkeit, der falschen Diversifikation, des schlechten Timings und der Kurzsichtigkeit ist, dass die meisten Investoren über die Zeit hinweg mäßige oder keine Renditen erwirtschaften (Analysen von Investorenverhalten bestätigen dies jedes Jahr). Der Grund für diese Differenz zwischen möglichen Renditen und dem, was Investoren erzielen, liegt im individuellen Verhalten des Investors – darin, dass man ungenügend diversifiziert, Renditen nachjagt, schlechte Entscheidungen zum Timing trifft oder „besser als der Markt“ sein möchte. Auch die Annahme, bisherige Ergebnisse in der Vergangenheit  sind ein guter Hinweis auf zukünftige Ergebnisse, ist ein Irrglaube. Das Geld fließt dann in Investments, die gut gelaufen sind, als in solche, die gut laufen werden. Das Resultat ist dann, dass tatsächliche Renditen für Investoren deutlich unter deren Erwartungen liegen. Eine ganze Finanzindustrie in hält des quasi in „Brot und Arbeit.“

Konsequenzen

Mit unserem wissenschaftlich basierten Ansatz „tanzen“ Sie aus der Reihe des „geschäftigen“ Investierens. Dies funktioniert aber nur mit einem neutralen und unabhängigen Berater.

Eine uralte chinesische Weisheit bestätigt: „Durch das Loslassen wird alles erreicht werden. Die Welt wird von denen gewonnen, die loslassen. Je mehr du dich aber bemühst, umso weniger kannst du die Welt gewinnen.“


Dieser Text ist vom Autor freigegeben worden. Er trägt daher die alleinige inhaltliche und presserechtliche Verantwortung. Eine Haftung anderer Personen/Institutionen ist ausgeschlossen.

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