Die auserwählte Bank
Das Institut, das künftig als Airbus Group Bank GmbH die Interessen des Flugzeugbauers vertritt, fungierte bisher als kleine Filialbank mit Sitz in München. Mit dem einen Tag vor Heiligabend erfolgten Handelsregistereintrag stellt sich das Geldhaus nicht mehr für den gewöhnlichen Betrieb eines einzelnen Finanzinstituts zur Verfügung. Vielmehr hat es Geschäfte im Fokus, bei denen es um Milliarden geht.
Die Hintergründe
Airbus hat sich zu dem Erwerb der Bank bislang nicht geäußert, allerdings vermuten die Medien hinter der Vorgehensweise eine zweigleisige Strategie des in Europa führenden Luftfahrtkonzerns. Die neue Bank soll kurzfristig die klassischen Geschäfte mit Kunden aus dem Mittelstand sowie Privatleuten und Freiberuflern fortsetzen. Die neuen Kreditkarten sollen vom Airbus-Design geprägt in den kommenden sechs Monaten erscheinen.
Gleichzeitig wird das Institut Finanzierungsoptionen für Kunden und Zulieferer des Flugzeugherstellers ausarbeiten. Airbus hatte sich bereits länger für den Erwerb der Münchener Kleinbank entschlossen und plante schon im letzten Herbst die Eingliederung in den Konzern.
Neue Möglichkeiten bei der Finanzierung
Das von Airbus erworbene Institut ist im Besitz einer Volksbank-Lizenz, die Geschäftsfelder sind damit unbegrenzt. Daher ist die Bank für den Luftfahrtkonzern in mehrerlei Hinsicht nützlich, neben dem Service für Kunden und Lieferanten, stehen auch neue Finanzierungsmodelle für die zivile und militärische Luftfahrt zur Option. Airbus sieht die neue Bank weiterhin als selbstständig agierendes Unternehmen, welches auch fortan dem Einlagensicherungsfonds angeschlossen bleibt.
Hochkarätiges Management
Dass Airbus große Pläne mit der neuen Bank verwirklichen will, geht auch aus der Besetzung der Führungsebene hervor. In der Geschäftsführung sitzt beispielsweise Norbert Kickum, der zuletzt bei dem staatlichen Unternehmen HWS als Vorstand die problematischen Kredite der Hypo Real Estate managte.