18:00

BAE Fusion geplatzt – folgt nun der Umbau des Konzerns?

Nachdem die Fusion mit BAE Systems gescheitert ist, kündigte EADS-Chef Tom Enders einen Umbau an. Ziel ist es, den Luftfahrt- und Rüstungskonzern durch neue Ausrichtungen rentabler zu machen. Es soll überprüft werden, im Bereich des Rüstungsgeschäftes die Hälfte des Umsatzes zu erwirtschaften.


BAE Fusion geplatzt – folgt nun der Umbau des Konzerns?

2012 war nicht das Jahr des Tom Ender. Auch wenn der Top-Manager den Chefposten bei EADS antrat, verlief doch nichts nach seinen Vorstellungen. So wie die gescheiterte Fusion mit BAE Systems, dem britischen Konkurrenten von EADS.

Nach dem Scheitern der Fusion stellte sich die Frage, ob man sich, langfristig gesehen, noch intensiver auf das kommerzielle Geschäft im Bereich der Hubschrauber und Flugzeuge konzentrieren solle, so Enders. Ursprüngliche Ziele, wie die Umsätze je zur Hälfte im Verteidigungsgeschäft und in der zivilen Luftfahrt zu erwirtschaften, sollen überdacht werden. So äußerte sich Ender gegenüber dem „Spiegel“.

Für die kommenden Jahre erwartet Enders im Bereich der Ausgaben für die Verteidigung von den Regierungen in Deutschland und Europa sowie den USA eher Zurückhaltung. Enders geht davon aus, dass niemand um eine Anpassung herum kommt.

Aktuell heißt das, dass in der Rüstungssparte Cassidian rund 850 Stellen abgebaut werden. Zeitgleich stelle sich die Frage, ob ein stärkeres Augenmerk auf das kommerzielle Geschäft sinnvoll ist.

Durch den Zusammenschluss mit BAE im vergangenen Herbst,  wollte sich der Airbus-Mutterkonzern eigentlich zu dem größten Luftfahrt- und Rüstungskonzern weltweit katapultieren. Jedoch der starke Widerstand vonseiten der Bundesregierung ließ Enders scheitern. Enders sieht seinen Fehler darin, dass er davon überzeugt war, die Fusion wäre für alle Beteiligten sowohl industriell als auch politisch interessant. So hätte die Bundesregierung, auch ohne Aktienpakete in Milliardenhöhe zu kaufen, das gleiche Mitspracherecht gehabt, wie auch Frankreich und Groß Britannien.

Verständnisvoll zeigt Enders sich auch für die Probleme beim Konkurrenten Boing und dem Dreamliner Modell. Da man selbst ausreichend Erfahrungen mit Anlaufproblemen habe, gibt es keinen Grund für Schadenfreude. Es sei nicht möglich, wenn man sich auf technischem Neuland befindet, Probleme vorher zu sehen.

Für das neue Langstreckenmodell A 350 erwartet Enders auch noch die eine oder andere Überraschung der unangenehmen Art. Seinen amerikanischen Kollegen wünscht er jedoch, dass sie den Dreamliner schnell dahin bekommen, wo er hingehört – in die Luft!

Die Auslieferung neuer Flugzeuge wurde von Boing gestoppt, nachdem ein weltweites Startverbot aufgrund technischer Probleme durch die Luftfahrbehörden verhängt worden war. (FR/BHB)


 
Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
Alle Honorarberater