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Bankberater-Datenbank steht bevor

Der Stichtag steht an, an dem die deutschen Banken der Finanzaufsicht Bafin sämtliche Daten über ihre Berater im Wertpapiergeschäft aushändigen müssen.


Bankberater-Datenbank steht bevor

Persönliche Daten werden in der Datenbank ebenso zu finden sein, wie Angaben zum Tätigkeitsprofil des Beraters, seiner Karriere und möglichen Kundenbeschwerden.

Unter den 1.889 betroffenen Banken Deutschlands wird es aber eine geben, die diese von der Bafin verlangten Daten nicht einreichen wird. Denn die Volksbank Göppingen und drei Mitarbeiter haben eine Verfassungsbeschwerde eingelegt. 

Dabei berufen sie sich auf die Berufsfreiheit, die sie gefährdet sehen, weil die Aufsicht ohne richterliche Bekundung ein Beschäftigungsverbot verhängen kann. Aber auch der Gleichbehandlungsgrundsatz bietet ihnen eine mögliche rechtliche Grundlage, da von der Datenbank nur Bankberater betroffen sind, nicht aber freie Vermögensberater. Dies sieht der Vorstandschef der Volksbank Göppingen, Peter Aubin, als Grund genug, Verfassungsbeschwerde einzulegen.

Aber auch die Deutsche Kreditwirtschaft ist von dem Beraterregister nicht allzu angetan, denn sie sieht nicht gegeben, dass dadurch der Schutz für die Anleger verbessert wird, lediglich mehr Papierkram wird erwartet. Allerdings steht trotz aller Kritik die Volksbank Göppingen allein da.

Die Bafin sah die Datenbank als Notwendigkeit an, denn gegen viele Banken und Berater gingen Kundenbeschwerden ein, da gerade vor und in der Finanzkrise viele Anleger falsch beraten wurden.

So klagten viele Kunden, die sich nach einer eingehenden Beratung für Zertifikate für die US-Investmentbank Lehman Brothers entschieden hatten, und nach deren Insolvenz im Jahr 2008 viel Geld verloren. Ihre Klage ist allerdings alles andere als aussichtsreich.  

Daher verloren viele Kunden auch das Vertrauen in die Kreditinstitute. Allerdings bezweifeln Verbraucherschützer, dass die neue Umsetzung viel zum Schutz der Kunden und einer besseren Beratung beitragen wird, denn Berater müssten die Erfolgsziele ihrer Kreditinstitute erreichen und somit eine gewisse Anzahl an Abschlüssen erzielen. Vorreiter auf diesem Gebiet sind die Commerzbank und die Hypo-Vereinsbank. Beide haben das Vertriebsmodell geändert, um ihre Kunden zufriedener zu wissen und sie langfristig an sich zu binden. (NS/BHB)


 
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