Banken bringen sich in Stellung gegenüber Paypal

Mit Paypal können Verbraucher nicht nur ihre Internetkäufe bequem bezahlen, das System bietet sich auch für Überweisungen von Geldern an. Zumindest wenn Absender und Empfänger in von Aufsichtsbehörden regulierten Staaten ansässig sind. In der Dritten Welt ist Paypal auf eine ausschließliche Funktion als Bezahlsystem beschränkt. 

Die Transaktionen sind selbstverständlich kostenpflichtig, doch werden sie von zunehmend vielen jüngeren Konsumenten in Anspruch genommen. Das ruft die etablierten Banken auf den Plan, die haben aufgrund schwindender Popularität schon genug finanzielle Sorgen und antworten auf die Herausforderung mit dem Bezahlverfahren Paydirekt.

Paydirekt soll ein ernsthafter Konkurrent für Paypal werden und die Kunden wieder zu den Banken vor Ort bringen. Die sollen nach den Vorstellungen der Banker ihre Online-Weihnachtseinkäufe statt mit Paypal mit dem neuen Instrument der Banken erledigen.

Name und Schreibweise des Systems waren bis vor Kurzem unbekannt, auch dass Paydirekt in Zusammenarbeit von Genossenschaftsinstituten und privaten Banken entstanden ist, wusste kaum ein Verbraucher. Insgesamt sind drei Bankengruppen in das Projekt involviert, denn auch die Sparkasse hat ihr Engagement angekündigt. Die Kosten für das Bezahlsystem werden derzeit auf 75 Millionen Euro veranschlagt und von allen Beteiligten zu gleichen Teilen beglichen. 

Die Befürworter weisen auf den ständig wachsenden Online-Handel in der Bundesrepublik hin. Da wäre ihrer Ansicht nach noch Platz für ein sicheres Bezahlsystem. Das von den Banken eingesetzte Bezahlverfahren weist einige markante Unterschiede zum Klassiker auf. Der Einkauf wird direkt vom Girokonto bezahlt, sobald der User seinen Benutzernamen eingibt sowie Mailadresse und Kennwort hinzufügt. Für Kunden offerieren die Banken mit Paydirekt einen verbraucherfreundlichen Vorteil. Sie können anders als bei Paypal ihre Zahlung annullieren, wenn das Bestellte nicht bei ihnen eintrifft.