Als knappes Gut gefragt
Was Bitcoins, die Internetwährung, für Investoren so attraktiv macht, ist die Eigenschaft des knappen Gutes. Mathematische Algorithmen sorgen dafür, dass die Bitcoin-Menge nur langsam wächst. Auf der anderen Seite weiten sich die Bezahlmöglichkeiten im Internet mit der Kunstwährung immer mehr aus. So hatte sich kürzlich Baidu - das chinesische Pendant zu Google - dem Internet-Geld geöffnet und damit einen Run aus dem Reich der Mitte ausgelöst.
Der Kontrolle der Bankenaufsicht entzogen
Die Bankenaufsicht beschäftigt der Umstand, dass die Internet-Währung sich aufsichtsrechtlichen Regelungen weitestgehend entzieht. Bitcoins kennen keine nationalen Grenzen und der Kurs der Kunstwährung wird alleine durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die bei anderen Währungen üblichen geldpolitischen Eingriffe von Zentralbanken entfallen hier. Das macht einerseits den Reiz der Währung für Investoren aus, birgt aber auch ein erhöhtes Risiko spekulativer Kursblasen. In der Tat wies der Kurs in den letzten Wochen einige markante Schwankungen auf. Die chinesische Bankenaufsicht hat jetzt den Finanzinstituten des Landes Bitcoin-Geschäfte verboten.
Viele Risiken für Nutzer
Die Bedenken der Bankenaufsicht gehen aber noch weiter. Wegen der fehlenden Kontrolle sei die Internet-Währung ein interessantes Feld für kriminelle Geldwäsche, befürchtet die Europäische Bankenaufsicht EBA. Außerdem seien durch die Bitcoin-Nutzung für Internet-User zahlreiche Risiken gegeben. Bitcoin-Tauschplattformen seien nicht hinreichend gegen Hacker-Angriffe abgesichert, es gebe die Möglichkeit des virtuellen Diebstahls und einmal getätigte Zahlungen könnten nicht wieder rückgängig gemacht werden. Außerdem gebe es keine Garantie für eine dauerhafte Akzeptanz der Internet-Währung. Nicht zuletzt verweist die EBA auch auf mögliche steuerliche Pflichten, die mit der Nutzung von Bitcoins verbunden sein könnten.
Spekulative Blase oder dauerhaft?
Der Nachfrage nach Bitcoins haben diese Bedenken bisher keinen Abbruch getan. Mit einem Kursanstieg von über 400 Prozent binnen Monatsfrist konnte mancher Bitcoin-Besitzer, der sein Internet-Geld noch zu günstigen Kursen erworben hatte, ein Vermögen machen. Ob es sich dabei um eine vorübergehende Kursblase handelt oder eine nachhaltige Entwicklung, bleibt abzuwarten.