Die Konflikte brodeln bereits seit Längerem, doch nun scheint die Situation zu eskalieren. Am Montag teilte die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) in Nürnberg mit, dass eine Zerschlagung diverser Betriebsräte bei Burger King droht. Auslöser sei die massive Behinderung der Arbeiten der Betriebsräte durch das Unternehmen Yi-Ko aus Stade, das 91 Burger King Filialen übernommen hat.
So sollen sämtlich Betriebsvereinbarungen, die mit der Burger King GmbH mit über 3.000 Mitarbeitern bestanden haben, durch den neuen Eigentümer gekündigt worden sein. Nach den Angaben der Nachrichtenagentur dpa soll dies auch durch eine vertrauliche Email von Ergün Yildiz, Yi-Ko Geschäftsführer, hervor gehen. Zu einer Stellungnahme zeigte sich das Unternehmen nicht bereit. Der Franchisenehmer Ergün Yildiz wurde von Burger King Anfang des Monats als ein erfahrener Restaurantbetreiber präsentiert, der der Marke Burger King seit über einer Dekade bereits seine Leidenschaft beweise.
Der NGG zufolge soll Yildiz jedoch verfügt haben, dass die Arbeit der Betriebsräte nicht mehr bei der Zeiterfassung berücksichtigt werden dürfe und damit auch nicht mehr bezahlt wird. Durch Jan Körper, Gewerkschaftssekretär, wurde ein massiver Widerstand der NGG angekündigt. Dabei machte Körper deutlich, dass er nicht an einen Erfolg für Yi-Ko glaubt. Mit einer derartigen Vorgehensweise könne ein kundenorientiertes Unternehmen nicht geführt werden, so Körper. Betriebswirtschaftlich sei dieses Vorgehen absoluter Wahnsinn.
Dagegen konnten die Rechte der Burger King Mitarbeiter im Bereich Nürnberg gestärkt werden. Seit Montag gibt es für die 12 Fast-Food-Restaurants erstmals einen Betriebsrat. Nach den Angaben von Körper soll der dortige Franchisenehmer das Projekt Betriebsrat vorbildlich unterstützt haben. Vitali Zeller, der Betriebsratsvorsitzende für die 12 Filialen, zeigte sich am ersten Tag mehr als zufrieden. Bei den vor ihnen liegenden Aufgaben handele es sich eher um Kleinigkeiten, die angepackt werden müssen, so Zeller. (FR/BHB)