Die Überlegungen der EU-Kommission im Bezug auf eine Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen werden von Jens Weidmann, Bundesbank-Präsident, strikt abgelehnt. Gegenüber der „Bild am Sonntag“ sagte Weidmann, dass die deutsche Bevölkerung an den kleinen Münzen festhalten wolle. Diesem Wunsch könne sich Weidmann nur anschließen. Über die Zukunft der Kleinmünzen entscheidet jedoch nicht die Notenbank, sondern die europäischen Finanzminister.
Am vergangenen Dienstag hatte die EU-Kommission erklärt, dass man sich mit den Gedanken über die Abschaffung der Kleinmünzen beschäftige. Als Begründung nannte die Kommission, dass die Herstellung und Herausgabe den Wert der Münzen übersteige. Seit der Einführung im Jahr 2002 soll sich das Minus auf rund 1,4 Milliarden Euro belaufen. Bislang wurden von den Euro-Staaten für 45,8 Milliarden Euro Ein- und Zwei-Cent-Münzen in den Zahlungsverkehr gebracht.
Nach eigenen Angaben sieht Weidmann keine Chance für eine Einführung von Ein- und Zwei-Euro-Scheinen. Zum einen würde die jüngste Serie an Euro-Banknoten diese Scheine nicht beinhalten, zum anderen glaube er auch nicht, dass die Bürger diese Euro-Scheine wirklich wollen.
Erst kürzlich wurde eine neue Version von dem Fünf-Euro-Schein eingeführt. Die Probleme, die dabei unter anderem an den Geldautomaten auftraten, bedauert Weidmann. Sowohl die Hersteller als auch die Gerätebetreiber hätten im Vorfeld ausreichend Zeit gehabt, die Maschinen zu prüfen. Doch die Schwierigkeiten dauern noch an. Er sei jedoch zuversichtlich, dass die aktuelle Umstellung in absehbarer Zeit beendet sein wird, so der Bundesbank-Chef. (FF/BHB)