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Druck auf die Steuerflüchtlinge wird von den Banken erhöht

Die deutschen Kunden des Bankhauses UBS werden durch das Finanzhaus dazu aufgefordert, ihre geschäftlichen Transaktionen nach deutschem Steuerrecht zu regeln. Der Druck auf die Steuerflüchtlinge wird nun auch von anderen Schweizer Banken erhöht.


Druck auf die Steuerflüchtlinge wird von den Banken erhöht

Trotz des Scheiterns des Steuerabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland will die UBS nun mehr auf ihre Kunden einwirken. Axel Weber, Verwaltungschef, sagte gegenüber der „Wirtschaftswoche“, dass er zuversichtlich sei, die betroffenen Kunden überzeugen zu können, ihre finanziellen Angelegenheiten mit der deutschen Steuerbehörde zu regeln. Man sei als größtes eidgenössisches Bankhaus an Geschäften mit uneinsichtigen Steuerflüchtlingen nicht interessiert. In einem Interview erklärte Weber, ehemaliger Bundesbankpräsident, dass die UBS sich nun zu einer Weißgeldrealität bekannt hätte.

Nun steigt der Druck der deutschen Steuerflüchtlinge vonseiten der Schweiz. Erst in der letzten Woche hatte das Bekanntwerden der Steuerhinterziehung durch Uli Hoeneß, FC-Bayern-Präsident, hohe Wellen geschlagen. Bereits seit Jahren sind die Schweizer Konten mit deutschem Schwarzgeld oder unversteuerten Zinserträgen Auslöser für Streitigkeiten zwischen den Ländern.

Im Februar war ein Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland durch den Widerstand des deutschen Bundesrates gescheitert. Angeheizt wurde die Debatte bereits vor dem Bekanntwerden der Steueraffäre um Uli Hoeneß durch den Kauf einer weiteren CD mit den Daten von deutschen Steuerhinterziehern durch Rheinland-Pfalz. 

Erteilung für detaillierte Auskünfte an die Steuerbehörden

Ebenfalls will nun die Credit Suisse ihre Kundenkartei nach deutschen Steuersündern kontrollieren. Nach den Angaben der „Wirtschaftswoche“ sollen sich die deutschen Bankkunden gegenüber ihrem Finanzamt offenbaren. Zu diesem Zweck werde aktuell ein Formular an die deutschen Kontoinhaber verschickt, welches die Bank dazu ermächtigt, den deutschen Steuerbehörden detaillierte Auskünfte zu erteilen. Wie ein Sprecher der Bank vor Kurzem erklärte, soll den Kunden bereits seit Längerem geraten worden sein, ihre steuerliche Situation zu überprüfen und eventuelle Fragen mit der zuständigen Behörde zu klären. Sollten sich die Kunden nicht daran halten, sollen die Geschäftsbeziehungen noch im Verlauf diesen Jahres beendet werden.

Bereits im Jahr 2011 hatte die Credit Suisse im Rahmen eines Vergleiches mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf rund 150 Millionen Euro gezahlt. Auch damals lautete der Vorwurf auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Die Kunden der Züricher Kantonalbank wurden bereits im Dezember durch das Finanzhaus aufgefordert, eine Selbstanzeige in Erwägung zu ziehen. Auch hier gab ein Sprecher bekannt, dass im Falle von Zweifeln im Bezug auf die Steuerkonformität der bei der Bank hinterlegten Geldern, die Geschäftsbeziehung zu den betreffenden Kunden beendet werden. Das Bankhaus Vontobel gab bekannt, seine Kunden aktiv auf dem Weg in die Steuerehrlichkeit begleiten zu wollen. Und auch die Kunden der Bank Julius Bär wurden aufgefordert, Ordnung in ihre Steuerangelegenheiten zu bringen.

Druck wird ebenfalls von der Schweizer Regierung ausgeübt. Die Annahme von Schwarzgeld soll nun durch ein Gesetz verboten werden, der Entwurf liegt seit Ende Februar vor. Eveline Widmer-Schlumpf, Finanzministerin, machte deutlich, dass die Schweiz kein Schwarzgeld wolle. (DR/BHB)


 
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