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E.on wird vom Fracking in die USA gelockt

Den größten Energiekonzern Deutschlands zieht es in die Vereinigten Staaten. Angezogen vom Fracking-Boom baut E.on nun eine Handelssparte in Amerika auf. Aber nicht nur auf das Billig-Gas, auch auf transportierbares Flüssiggas hat der Energiekonzern es abgesehen.


E.on wird vom Fracking in die USA gelockt

Durch den Aufbau einer neuen Handelssparte in den USA für Strom und Erdgas will E.on sich ein Stück von dem Schiefergas-Kuchen der Amerikaner abschneiden. Wie Verantwortliche bei dem Energiekonzern bekannt gaben, sei vorläufig geplant, in Chicago fünf Händler einzustellen.

In den USA erlebt die Branche einen regelrechten Boom seit per Fracking Öl und Gas abgebaut wird. Beim Fracking wird mit Hilfe von Wasser und chemischen Zusätzen das Öl oder Gas aus dem Gestein gepresst. So können die Rohstoffe selbst auf bereits stillgelegten Feldern wieder gewonnen werden.

Bislang hatte E.on die Terminkontrakte für Strom und Gas mit den Vereinigten Staaten ausschließlich von Deutschland aus ausgehandelt. Nun sollen für die Sparte in den USA nicht nur Strom- und Gashandel geplant sein, sondern eventuell auch ein Leasing von Lager- und Pipelinekapazitäten. Darüber hinaus plant E.on, sich auch Flüssiggas-Kapazitäten zu sichern.

Rund 200 Händler sind am Konzernsitz in Düsseldorf bei E.on beschäftigt. Zu dem Zeitpunkt, als in Europa der Markt stagnierte und die Energienachfrage durch die schwache Wirtschaftsentwicklung gebremst wurde, erlebten die energieintensiven Branchen der USA mit der Erschließung der Schiefergasvorkommen einen Höhenflug durch die sinkenden Kosten für den Energiebedarf.

Wie der Leiter des Energiehandels bei E.on in Düsseldorf, Gareth Griffiths, mitteilte, hat der Energiehandel in Nordamerika im vergangenen Jahr an Bedeutung gewonnen. Dank der gesunkenen Gaspreise erlebt die energieintensive Branche eine Renaissance. Außerdem würden sich durch den Rückzug verschiedener Banken vom Rohstoffhandel für andere Expansion-Chancen bieten. 

Während der Gasverbrauch in Amerika steigt, ist er in Europa zurückgegangen

Um 3,1 Prozent ist der Gasverbrauch in Nordamerika angestiegen. In Europa dagegen um 2,78 Prozent gesunken. Das belegen die Zahlen der Internationalen Energieagentur. Den Handel mit Strom in den USA wird E.on im November aufnehmen. Ab 2014 soll dann der Handel mit Erdgas folgen. Leiter des amerikanischen Teams wird Kevin Watler sein.

Ebenfalls gute Möglichkeiten sieht E.on auch beim Transport von Flüssiggas. Durch die lang laufenden Charterverträge für Kohlfrachter will der Konzern nun auch mit Tankschiffen in den Transsport von Flüssiggas einsteigen. (FR/BHB)


 
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