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Höhere Reichensteuern gegen Krise

In den Medien gibt es aktuell ein gutes Beispiel dafür, wie die Steuern gehandhabt werden. Für Millionäre wird es nun eng.


Höhere Reichensteuern gegen Krise

Gérard Depardieu floh so vor den Steuererhöhungen Frankreichs, indem er russischer Staatsbürger wurde. Denn obwohl die Steueränderungen in Frankreich vorerst gestoppt wurden, hält Staatspräsident  François Hollande an seinen Plänen fest. 75 Prozent ihrer Einnahmen sollen Reiche künftig an den Staat abdrücken. 

Dabei ist Depardieu nur ein Beispiel. Ihm gleich tun es zahlreiche andere Künstler und Unternehmer, die jährlich Millionenbeträge auf dem Konto gutgeschrieben bekommen. Zwar äusserte sich Hollande, das diese Maximalbesteuerung nur zwei Jahre anhalten soll, doch trauen die meisten dieser Aussage nicht. In Russland hingegen liegt der höchste Steuersatz bei lediglich 13 Prozent. 

Die Flucht aus dem System ist nun Anstoß neuer Diskussionen. Denn auch in Deutschland regt sich Widerstand gegen zu niedrige Steuern für Reiche. Hier sollen Spitzensteuersatz und Erbschaftssteuer angehoben werden, gewinnen Grüne und SPD die Bundestagswahl. 

In Spanien gilt nun schon für jeden, der mehr als 300.000 Euro jährlich verdient, statt 45 Prozent 52 Prozent an Einkommenssteuer zu zahlen. Und auch in anderen Ländern setzt sich dies fort. 

Tatsächlich liegt diesem Vorgehen, die Reichen stärker zu besteuern, auch einer Strategie zugrunde. Sie sollen mit ihrem Vermögen für die Schuldenkrise aufkommen und dienen zudem als Anschauungsbeispiel für die Ärmsten in den Krisenländern, dass es auch, während der noch so strengsten Sparauflage, Menschen gibt, die mehr Steuern zahlen als der Otto-Normal-Verbraucher. 

Vor allem liegt in diesem Vermögen eine wahre Goldgrube. In Italien liegt die Staatsverschuldung  bei 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das Vermögen liegt allerdings bei 175 Prozent des BIP.

Dies ist auch in Frankreich und Deutschland der Fall, weshalb die Vermögenden immer mehr zur Kasse gebeten werden. 

Vor allem in der EU sind die Steuern höher als in anderen Ländern. Wie die OECD herausfand, sind die Steuerbelastungen dabei teils um 40 Prozent höher als in den USA oder Japan. Vor allem Deutschland sticht hervor und liegt im oberen Mittelfeld mit einem Spitzensteuersatz von 47,5 Prozent.

Zu einem Umdenken kam man in London. In Großbritannien fällt der Spitzensteuersatz nun von 50 auf 45 Prozent. (FF/BHB)


 
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