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Im Kreuzfeuer der Kritik: Spekulationsgeschäfte auf Lebensmittel

Beim Geld verdienen werden immer häufiger die ethisch und moralisch vertretbaren Grenzen überschritten. Das gilt insbesondere für Spekulationsgeschäfte mit Lebensmitteln. Tatsächlich haben Finanzspekulationen auf Lebensmittel und ihre Preise Einfluss auf die Agrarpreise, wodurch der Hunger in der Welt verschärft wird.


Im Kreuzfeuer der Kritik: Spekulationsgeschäfte auf Lebensmittel

Finanzspekulationen auf Lebensmittel

Ins Kreuzfeuer der Kritik geraten sind die Deutsche Bank und die Allianz, die von der Verbraucherorganisation Foodwatch im Zusammenhang mit Finanzspekulationen auf Rohstoffe scharf angegriffen wurden und über die mittlerweile in verschiedenen namhaften Medien berichtet wurde, darunter "Die Welt", "Der Spiegel" sowie SpiegelONLINE. Die volkswirtschaftlichen Abteilungen beider Unternehmen haben zwischenzeitlich eingeräumt, dass Finanzspekulationen auf Lebensmittel Einfluss auf die Agrarpreise haben, nicht aber den Welthunger verschärften. Davon Abstand nehmen möchten Sie indes nicht, da die "Preisausschläge an den Agrarmärkten" nicht "durch spekulative Faktoren" ausgelöst, "aber verstärkt" werden, so zu lesen in einem Allianz Papier aus dem Jahr 2008.

Eine etwas andere Sicht vertritt die Abteilung DB Research der Deutschen Bank, die in einem Dokument vor derartigen Spekulationen gewarnt haben soll, die "für Landwirte und Verbraucher gravierende Folgen" haben könnten und deshalb "im Prinzip nicht akzeptabel" seien. Allerdings soll der Chefvolkswirt der Deutschen Bank im Juni 2012 gegenüber einem Bundestagsausschuss erklärt haben, dass es "kaum stichhaltige empirische Belege" dafür gebe, dass die wachsende Bedeutung "von Agrarfinanzprodukten zu Preissteigerungen" oder einer erhöhten "Volatilität geführt" habe oder führen würde. Diese Haltung hat der Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen am Rande der Grünen Woche, der Agrarmesse in Berlin, noch einmal bekräftigt. Dementsprechend hat der Vorstand der Deutschen Bank beschlossen entsprechende börsennotierte Fonds erneut zu vertreiben.

Nur in ethisch sauber gemanagte Rohstoff-Investments investieren

Tatsächlich gibt es Termingeschäfte auf Agrarpreise seit Jahrzehnten. Auf diese Weise können insbesondere Landwirte ihr Einkommen aus den Ernteerträgen sichern, die aufgrund der unterschiedlichen Wetterbedingungen nicht vorhersehbar sind. Das ist sinnvoll und gut. Aber die Tatsache, dass solche Praktiken in Bezug auf die zugrundeliegenden Geschäfte derartige Dimensionen angenommen haben, verleiht dem Ganzen einen negativen und kaum zu akzeptierenden Charakter. Deshalb sollte bei der persönlichen Vermögenszusammensetzung auf Nahrungsmittelspekulationen verzichtet werden. Lebensmittel zählen zu den Rohstoffinvestments, die in ihrer Gesamtheit als diversifizierende Geldanlage überaus interessant sind und unter denen es beispielsweise gute und ethisch sauber gemanagte Rohstoff Investmentfonds gibt.

Rohstoffe unterscheiden sich von anderen Anlageklassen dadurch, dass die Anleger an den Kursgewinnen verdienen und weder Zinsen erhalten noch Dividenden ausgeschüttet werden. Darüber hinaus sind die Kursverläufe oftmals andersartig als die sonstiger Anlageklassen, sodass das Schwankungsrisiko reduziert wird. Rohstoffe als Anlageklasse verlangen eine spezielle Sachkenntnis. Wer in Rohstoff-Investments sein Geld anlegen möchte, sollte Sie den Rat von einem unabhängigen und möglichst auf Honorarbasis arbeitenden Vermögensberater einholen.


 
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