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Lebensversicherung: neues Modell für Provision

Die Abschlussprovisionen für Lebensversicherungen sind immer wieder Gegenstand der Kritik. Die bei Vertragsabschluss anfallende Provision schmälert die Rendite deutlich. Besonders bemerkbar macht sich das bei vorzeitiger Auflösung einer Lebensversicherung.


Lebensversicherung, Provision

Der von den Versicherern angebotene Rückkaufswert wird durch die Provision nachhaltig gemindert, denn sie schlägt sich laufzeitunabhängig  in voller Höhe bei der Berechnung nieder. Beanstandet wird auch die Höhe der Provision. Branchenüblich sind vier Prozent, zum Teil kommen aber auch deutlich höhere Sätze vor. 

Provision: gesetzliche Begrenzungen drohen

Angesichts drohender gesetzlicher Deckelung werden im Bereich der Versicherungen und der Versicherungsmakler vermehrt alternative Provisionsmodelle diskutiert. Sie sollen einerseits zu verbraucherfreundlicheren Lösungen führen, aber andererseits die Funktion der Provision als Entgelt für die Vermittlung und Betreuung einer Lebensversicherung weiter gewährleisten. Aktuell hat der VDVM-Maklerverband ein neues Provisionsmodell vorgestellt, das erstmals mit einem Versicherungsunternehmen umgesetzt werden soll. 

Provisionssplitting bei der Lebensversicherung

Das Provisionsmodell schlägt eine Splittung der Provision vor. Die Abschlussprovision soll bei zwei Prozent, d.h. der Hälfte des bisher branchenüblichen Wertes, liegen. Zusätzlich wird eine aufgestockte, auf die gesamte Vertragslaufzeit angelegte jährliche Betreuungsvergütung in Höhe von einem Prozent des Jahresbeitrags vorgeschlagen. Gleichzeitig wird die Provisionshaftungszeit auf zehn Jahre erweitert. Mit der Provisionssplittung und der Halbierung der Abschlussprovision ergeben sich deutlich attraktivere Rückkaufswerte bei vorzeitigem Ausstieg aus der Lebensversicherung. Gleichzeitig trägt das Modell veränderten Strukturen in der Akquisition und Betreuung von Versicherungsverträgen Rechnung. Der laufende Beratungsaufwand während der Vertragslaufzeit wurde bisher nur unzureichend vergütet, dem stand die überproportional hohe Abschlussprovision zu Beginn gegenüber. 

GDV schlägt ähnliches Modell vor

Das vorgestellte Modell des VDVM-Maklerverbandes korrespondiert mit Überlegungen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV zur Deckelung der Provisionen. Auch hier wird über neue Provisionsmodelle nachgedacht. Das GDV-Modell sieht ebenfalls ein Provisionssplitting mit einer Abschlussprovision von 2 bis 2,5 Prozent, einer Jahresvergütung von 2 Prozent des Beitrags und einer fünfjährigen Provisionshaftung vor. 

Praktische Umsetzung bei einer Lebensversicherung

Der VDVM-Maklerverband will sein Modell im Frühjahr nächsten Jahres mit einer Lebensversicherung des Produktpartners Stuttgarter Leben erstmals in die Praxis umsetzen. Der Verband zeigt sich dabei optimistisch, dass seine im Vergleich zum GDV-Modell niedrigeren Vergütungssätze tragfähig seien. Begründet wird dies mit der im Vergleich zu anderen Vermittlungen deutlich geringeren Stornoquote im Versicherungsmakler-Bereich.

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