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Nach Libor-Manipulationen nun Gold-Manipulationen?

Nach dem Libor-Skandal droht der Deutschen Bank schon wieder Ärger mit den Aufsichtsbehörden. Diese prüfen derzeit die Vorgänge bei dem Preisfixing für Gold und Silber bei mehreren europäischen Instituten, die Deutsche Bank ist eins davon.


Gold-Manipulationen

Die BaFin ermittelt wegen mutmaßlicher Manipulation beim Goldpreisfixing

Die Preise für Gold, aber auch der Silberkurs werden täglich in London neu festgelegt. Daran sind neben der Deutschen Bank die Barclays Bank, die HSBC, die Nova Scotia sowie die Société Générale beteiligt. Das Silberfixing teilt sich die Deutsche Bank mit der HSBC und der Nova Scotia. Die Ermittlungen begannen bei der britischen Finanzaufsicht FCA und haben mittlerweile auch die deutsche BaFin auf den Plan gerufen. Die deutsche Aufsicht ist immer noch mit den Nachforschungen zu Libor und Euribor beschäftigt, nun kommt die Prüfung wegen des Gold- und Silberfixings dazu. In beide Fälle ist die Deutsche Bank involviert. Das Institut will aber wie die anderen Banken die Vorgänge nicht weiter kommentieren.

Der Fall wurde von der amerikanischen Aufsichtsbehörde für Warentermingeschäfte CFTC ins Rollen gebracht. Sie gab den britischen Kollegen den Hinweis, dass deren Verfahren des Gold-Fixings geradezu zum Missbrauch einlade. Dem Handel mit Edelmetallen fehlt die Transparenz schon immer, da Gold nicht nur an den Märkten, sondern auch direkt zwischen Handelspartnern den Besitzer wechselt. Eine zentrale Datenquelle, die Auskunft über die jeweiligen Preise gibt, existiert derzeit noch nicht.

Die Deutsche Bank muss die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten weiter erhöhen

Die Rolle des Instituts bei den aktuellen Vorgängen ist noch unklar, doch sind neue Ermittlungen Gift für das wegen des Libor-Skandals lädierte Image. Die Bank bemüht sich seit dem Libor-Skandal verstärkt um das Vertrauen von Kunden und Investoren. Sollte sich der Verdacht wegen Manipulationen des Gold- und Silberfixings bestätigen, wäre das Vertrauen endgültig dahin und das Prozessrisiko erneut verschärft.

Erst vor drei Monaten hatte die Deutsche Bank, auch wegen der Libor-Ermittlungen, ihre Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf 4,1 Milliarden Euro erhöht. Sollten sich die Vorwürfe wegen des Gold- und Silberfixings bewahrheiten, wird diese Summe nicht mehr ausreichen. Seit den Ermittlungen wegen der Referenzzinssätze wie Libor oder Euribor ist die BaFin sehr fleißig bei ihren Untersuchungen. Neben dem Gold-Fixing interessieren sich die Ermittler auch für unklare Vorgänge bei Öl, Devisen und Zinsen.

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