Dennoch sank der Liter, laut des Hamburger Energie-Fachdienstes EID, mit 92,50 Cent auf den niedrigsten Wert seit einem Vierteljahr.
Dies schreibt er in seiner wöchentlichen Marktübersicht. EID-Chefredakteur Rainer Wiek dazu: „Das ist der tiefste Stand seit dem 7. August. Die Kunden halten still, denn die Rechnung für eine Tankfüllung ist vielen einfach noch zu hoch.“
Denn ein gewöhnliches Eigenheim weist meist einen Tank auf, der 3.000 Liter fasst, was selbst beim derzeitigen niedrigen Heizölpreis eine Rechnung von 2.800 Euro ergeben würde.
EID-Chef Wiek erklärt, dass viele Menschen deshalb auch nur noch Teilmengen kaufen.
Die Öllieferanten und -konzerne schauen aber auch kritisch auf den Markt, denn wenn sich die Kunden beim Kauf weiter zurückhalten, könnte dies schnell zum Problem werden - nicht nur für die Konzerne. Wie Jörg Debus, der Chef des Heizölsektors bei Shell, erklärt, haben die Kunden derzeit einen Vorrat an Heizöl, der „derzeit bei unter 60 Prozent“ liegt, was seit zehn Jahren der niedrigste Stand für den Monat November ist. Deshalb rechnet Debus damit, dass die Nachfrage zumindest in Deutschland bald steigen könnte. Dann könne es natürlich zu Wartezeiten kommen.
Da je nach Wetterlage dann auch noch Schnee und Eis die Belieferung zusätzlich erschweren könnten, muss eventuell mehrere Wochen auf eine Lieferung Heizöl gewartet werden.
Wie der Shell-Konzern zudem erklärte, sind von 17,8 Millionen Haushalten, die über eine Zentralheizung verfügen, nur noch rund sechs Millionen mit Ölheizung ausgestattet. Da bei Neubauten Gasheizungen, Wärmepumpen oder anderen Alternativen verwendet werden, sinkt mittlerweile jährlich der Heizölabsatz.
Im Jahr 2011 sank der Absatz beim Heizöl um 14 Prozent auf 18 Millionen Tonnen ab. (NS/BHB)
