Oxfam nutzt die aktuelle Aufmerksamkeit der Konsumenten, um die Studie „Behind the Brands“ vorzustellen, in der es darum geht, was wirklich hinter den Marken Coca-Cola, Danone, Unilever, Kellogg's, General Mills, Nestlé, PepsiCo und Associated British Food steckt.
Das Ergebnis ist erschreckend, reicht aber in Zeiten von Lebensmittelskandalen kaum mehr an die anderen Aufmacher heran.
Oxfam lagen in der Umfrage vor allem die Bereiche Arbeitsrecht, Rechte von Kleinbauern, Frauenrechte, Umgang mit Land und Wasser, Klimaveränderung und Transparenz am Herzen. Zufrieden ist Oxfam nicht. Frank Braßel, der die Umfrage mit durchführte, erklärte für Oxfam Deutschland: „Nicht einmal auf dem Papier zeigten die Unternehmen ein hinreichendes soziales und ökologisches Problembewusstsein.“
So wirft Oxfam Nestlé vor, in Pakistan die Preise für Wasser stark zu beeinflussen. Auch der sinkende Grundwasserspiegel sei auf das Unternehmen zurückzuführen, immerhin halte Nestlé in Pakistan einen Marktanteil von fünfzig Prozent und verdiene dadurch Geld, Trinkwasser in Flaschen zu füllen. Somit würde Geld gemacht werden, obwohl das Wasser eigentlich öffentlich zur Verfügung stünde.
Nestlé argumentiert dagegen, schließlich würden dank der vom Unternehmen gebauten Wasserfilteranlagen über 10.000 Menschen von sauberem Trinkwasser profitieren.
Paul Polman, Unternehmenschef von Unilever, versucht indes das Beste aus der Oxfam-Studie zu machen und erklärt dem „Guardian“ gegenüber: „Der Bericht zeigt, auf welchen Gebieten wir noch etwas tun müssen. Wir hoffen, dass dieser Bericht von Oxfam eine Debatte auslöst und andere Unternehmen ermutigt, es uns nachzutun.“ (NS/BHB)