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PKV Anpassungen von bis zu 50%!

Im November erhalten privat Krankenversicherte besonders ungerne Post von ihren Krankenkassen. Denn die versenden in diesem Monat bevorzugt Mitteilungen über Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel. Auch in diesem Jahr haben viele PKV-Versicherte Schreiben mit der Ankündigung von Beitragserhöhungen erhalten. Im Einzelfall drohen sogar Erhöhungen bis zu 50%.


PKV

Unisex-Umstellung und Niedrigzinsen belasten

Den Anlass für die jetzt anstehenden Beitragserhöhungen bildet zu einem wesentlichen Teil die aktuelle Kapitalmarktlage. Aber auch die Umstellung auf die Unisex-Tarife wirkt noch nach. Die anhaltenden Niedrigzinsen machen den PKV zunehmend zu schaffen. Die Krankenkassen legen Beiträge ihrer Versicherten an, sofern sie nicht zur Deckung von Arzt- und Behandlungskosten verwandt werden. Die dafür erzielbaren Renditen werden jedoch immer geringer. 

Sinkender Rechnungszins bedingt Beitragserhöhungen 

Die Anlagen dienen vor allem zur Bildung der sogenannten Altersrückstellungen, mit denen altersbedingte Beitragssteigerungen aufgefangen werden sollen. Für die Kalkulation der Rückstellungen wird ein Rechnungszins verwandt, der bisher überwiegend bei 3,5 Prozent lag - ein Zins, der am Kapitalmarkt kaum noch zu erreichen ist. Immer mehr PKV müssen daher ihren Rechnungszins senken, das erhöht zwangsläufig den Druck, über kurz oder lang die Beiträge zu erhöhen, wenn die Altersrückstellungen nicht belastet werden sollen. 

Extrembeispiel AXA

Aktuell hat zum Beispiel die AXA Krankenversicherung zum Teil massiv die Beiträge angehoben. In vielen Tarifen bewegen sich die Erhöhungen im zweistelligen Bereich, bei bestimmten Einsteigertarifen sind sogar bis zu 50% mehr zu zahlen. Die AXA-Erhöhung mag dabei besonders ausgeprägt ausfallen, aber auch bei anderen PKV stehen Erhöhungen an. 

Wechsel zu anderer PKV meist zu teuer 

Auch wenn deutlich mehr als bisher zu bezahlen ist, lohnt sich für PKV-Bestandskunden ein Versicherungswechsel aber meist nicht. Denn die gebildeten Altersrückstellungen können nicht zum neuen Versicherer mitgenommen werden. Sie gehen de facto verloren. Das macht den Versicherungswechsel sehr kostspielig. 

Alternative: günstigerer Tarif

Eine Alternative besteht darin, einen Tarifwechsel beim alten Versicherer zu machen. Eine entsprechende Vorschrift des Versicherungsvertragsgesetzes macht das seit 2009 möglich. Der Versicherte kann danach einen gleichartigen, günstigeren Tarif bei seinem Anbieter wählen und dabei seine bisherigen Altersrückstellungen mitnehmen. Das kann sich durchaus lohnen, denn Beitragserhöhungen werden bei den meisten Versicherungen nicht gleichmäßig bei allen Tarifen eingeführt, sondern nach geschäftspolitischen Überlegungen durchaus unterschiedlich verteilt.

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