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Proteste gegen Sparpolitik in Portugal

In rund 30 Städten Portugals sind Hunderttausende Portugiesen auf die Straßen gegangen. Sie fordern ein Ende der Sparmaßnahmen und den Rücktritt der Regierung. Die Regierung hatte erst einige Tage zuvor erneute Steuererhöhungen angekündigt.


Proteste gegen Sparpolitik in Portugal

Am vergangenen Samstag fanden in mehrere Städten Portugals Kundgebungen statt, die sich gegen die Sparmaßnahmen des Landes richteten. Hunderttausende protestierten gegen die Sparauflagen Portugals, die durch die Troika, bestehend aus der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank und dem Weltwährungsfonds der Regierung in Lissabon, dem Land auferlegt wurden.

Die Initiative „Zum Teufel mit der Troika“ hatte zu den Demonstrationen aufgerufen. Bereits im September 2012 hatte sie in Lissabon zu einer der größten Kundgebungen in der Geschichte Portugals aufgerufen, der rund eine Million Menschen gefolgt sind. Die Teilnehmerzahl der Kundgebungen am vergangenen Samstag soll sich Schätzungen zufolge auf 500.000 Teilnehmer in Lissabon und 400.000 in Porto belaufen.

Im Jahr 2011 hatte Portugal die Zusagen für Kredite in Höhe von rund 78 Milliarden Euro durch seine internationalen Geldgeber erhalten, unter der Voraussetzung, verschärfte Einsparungen im Land vorzunehmen. Vergangenen Montag haben die Kreditgeber erneut damit begonnen, die Staatsfinanzen des Landes zu prüfen.

Portugal gerät aufgrund der schweren Wirtschaftskrise immer wieder bei der Sanierung der Staatsfinanzen ins Stocken und kann nicht die geplanten Erfolge vorweisen. Durch die massiven Sparmaßnahmen steckt Portugal in einer der schwersten Rezessionen seit den 70ziger Jahren. Zwischenzeitlich ziehen nun auch die Geldgeber der Euro-Zone Krediterleichterungen für das Land in Erwägung. (DR/BHB)


 
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