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Risikoabsicherung durch Hedgefonds

Hedgefonds gehören zu den umstrittensten Formen der Kapitalanlage. Für viele repräsentieren sie die hochspekulative Seite von Finanzmarktgeschäften und eine Erscheinungsform des Finanzkapitalismus, die weitgehend losgelöst von realen Werten agiert. Dabei liegt der ursprüngliche Gedanke des Hedging eigentlich in der Begrenzung von Risiken.


Hedgefonds

Hedging heißt Risikoabsicherung

Hedging bedeutet im engeren Sinne die Risikoabsicherung von Wertpapiergeschäften über Termingeschäfte. Das können zum Beispiel Zins-, Währungs- oder Spekulationen über Rohstoffe sein. Dabei werden solche Terminkontrakte eingegangen, die eine gegenläufige Entwicklung zu einer erwarteten Kursbewegung zeigen. Damit wird eine Risikoabsicherung erreicht, wenn es zu einem anderen als dem erwarteten Kursverlauf kommt. 

Hebelungs-Strategien in der Praxis

Hedgefonds verfolgen allerdings meist eine andere Strategie. Hier werden Derivate gezielt eingesetzt, um eine Hebelwirkung bei der Rendite zu erzielen. Das ist möglich, bedeutet aber gleichzeitig auch eine Hebelung des Risikos. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn der Fonds nicht nur aus Mitteln der Investoren sondern zusätzlich auch über Kredit finanziert wird. Das Anlagespektrum von Hedgefonds ist breit. Es reicht von Aktien, Renten und Währungen bis zu Rohstoffen und Edelmetallen sowie den jeweils zugehörigen Derivaten - zum Beispiel Optionen oder Futures. 

Bisher kaum Finanzaufsicht

Viele Fonds entziehen sich bislang erfolgreich einer Finanzaufsicht. Sie domizilieren nämlich gerne an Offshore-Finanzplätzen mit besonders liberalen Aufsichtsregeln. Deutsche Privatanleger können nur beschränkt Hedgefondsanteile erwerben. Aktiv vertrieben werden dürfen hierzulande nur sogenannte Dachfonds, die wiederum in mehrere Subfonds investieren und Risiken dadurch poolen. Es gibt aber eine wachsende Anzahl an Zertifikaten, die sich auf Hedgefonds beziehen. Sie stehen Privatanlegern grundsätzlich offen. 

Risikoabsicherung mit spekulativen Fonds

Auch spekulative Hedgefonds können zur Risikoabsicherung eingesetzt werden. Sie sind nämlich häufig mit den Entwicklungen an den Finanzmärkten wenig korreliert und eignen sich daher besonders gut zur Risikodiversifikation in einem Anlageportefeuille. Als Risikodiversifikation wird die gezielte Risikostreuung durch Investments in Anlagen mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen bezeichnet. Auch ein an und für sich riskanter Fonds kann durch diese Eigenschaft dazu beitragen, das Risiko eines Portfolios insgesamt zu reduzieren oder bei gleichbleibendem Risiko die Renditeerwartung zu verbessern. So wird Risikoabsicherung erreicht.

Spezielles Know-how erforderlich

Wer in Hedgefonds investiert, benötigt ein entsprechendes Investment-Wissen. Für Kleinanleger sind Hedgefonds kaum geeignet. Zielgruppen sind vor allem vermögende Privatkunden und institutionelle Investoren.

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