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Rohstoffe: Selbst die einstige Perle K+S mit Problemen

Agrarische Rohstoffe sind seit jeher ein wichtiges Handelsgut. Waren- und Terminmärkte mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen spielten bereits eine Rolle, als von Finanzderivaten und innovativen Hebelprodukten noch nicht die Rede war. Für die Agrarmärkte gelten eigene Trends und Gesetze. Das zeigt sich aktuell am Beispiel des Düngemittelherstellers K+S.


Rohstoffe

K+S-Kurssturz: Folge russischer Vorgänge

Die Aktien der Kasseler Unternehmensgruppe K+S (ehemals Kali+Salz) sind drastisch eingebrochen. Hintergrund für den Kurssturz bildet ein massiver Preisverfall bei Kali, einem der grundlegenden Rohstoffe für die Düngemittelproduktion. Der aktuelle Preisrückgang hängt mit Vorgängen auf dem russischen Kalimarkt zusammen. Der ist für die Preisentwicklung von Kali von großer Bedeutung, denn ein großer Teil der Kalierzeugung stammt aus dem Bereich der ehemaligen Sowjetunion. Der russische Hersteller Uralkali hatte sich überraschend aus einem Gemeinschaftsunternehmen mit seinem bisherigen Partner Belaruskali zurückgezogen und betreibt seither eine eigene Dumpingpreispolitik. Damit ist das bestehende russische Preiskartell zerbrochen - mit spürbaren Auswirkungen für den Weltkalimarkt.  

Kali-Preis und Preise für Agrar-Rohstoffe

Hinter dem Vorgehen von Uralkali steht die Furcht vor sinkenden Düngemittelpreisen. Sie resultiert aus den seit Monaten bei vielen wichtigen agrarischen Rohstoffen zu beobachtenden Preisrückgängen. So sind die Preise für Mais seit Jahresbeginn um 29,4 Prozent gesunken, bei Weizen um 15,7 Prozent und bei Kaffee um 15,8 Prozent. Die Liste ließe sich fortsetzen. K+S ist nicht der einzige Kaliproduzent, der an der Börse Federn lassen musste. Auch die Kurse anderer wichtiger Kaliproduzenten gaben nach. 

Anleger-Hoffnungen enttäuscht

Für viele Anleger ist diese Entwicklung enttäuschend. Mancher Finanzexperte hat Agrarspekulationen empfohlen. Das Argument dabei war: aufgrund der weiter wachsenden Weltbevölkerung steigt auf Dauer der Bedarf an Nahrungsmitteln. Anbauflächen und Agrar-Rohstoffe werden dabei zu einem immer knapperen Gut. Einen zusätzlichen Aspekt bildet die zunehmende Bedeutung nachwachsender Rohstoffe für die Energieerzeugung. All dies spricht für steigende Rohstoffpreise. 

Langfristig positive Perspektiven

Die tatsächliche Entwicklung zeigt, dass diese richtige Erkenntnis kein Garant für einen stetigen Aufwärtstrend ist. Aufgrund kurzfristig wirkender gegenläufiger Faktoren können Preise für Rohstoffe sich durchaus auch mal nach unten bewegen. Wer in Rohstoff-Spekulationen investiert hat, hat derzeit wenig Freude an seinem Investment. Dies ändert nichts an den langfristig positiven Perspektiven.

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