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Rückzug von Pimco aus Euro-Anleihen

Der Anleihen-Händler Pimco zieht sich aufgrund der erneut aufflammenden Euro-Krise aus der Euro-Zone zurück. Neben den Zweifeln am Euro hält Pimco das Rettungspaket für Zypern für einen politischen Fehler.


Rückzug von Pimco aus Euro-Anleihen

Aufgrund des umstrittenen Rettungspaketes für Zypern wird der weltgrößte Anleihen-Händler Pimco seine Aktivitäten innerhalb der Euro-Zone reduzieren. Alles deutet daraufhin, dass durch die geplanten Maßnahmen, Europas Weg noch steiniger werden wird. Saumil Parikh, Pimco Geschäftsführer, erklärte, dass Pimco seit dem Wochenende die Allokation in der Gemeinschaftswährung Euro reduziert hat. Zum einen sei die aktuelle Entwicklung als politischer Fehler zu betrachten, zum anderen sei der Euro von einer perfekten Reservewährung weit entfernt.

Die Politik innerhalb der Euro-Zone habe sich durch die Beteiligung der Bankkunden auf Zypern an der Rettung des Inselstaates von anderen Reservewährungen verabschiedet. Die Basis des Systems ist das Vertrauen der Kunden in die Banken, dass ihr Geld sicher ist, sofern es auf dem Konto liegt. Für Ausländer, die in Europa investieren, habe das Rettungspaket signifikante Auswirkungen.

Als Tochter der Allianz-Versicherung ist Pimco mit seinen Rentenfonds einer der mächtigsten Investoren weltweit.

Auf eine Lösung der Euro-Krise setzen dagegen die europäischen Aktienanleger. Europaweit zogen die Aktienkurse an, obwohl das EU-Rettungspaket im Parlament in Nikosia scheiterte. 0,7 Prozent gewann der Dax am Vormittag und kletterte auf 8000 Punkte. Um 1,2 Prozent auf insgesamt 2704 Zähler stieg der Euro Stoxx.

In Mailand und Madrid zog der Leitindizes noch stärker an. Wie auch die Banken blieb die Börse in Zypern geschlossen. An der Wall Street begann man den neuen Handelstag gut gelaunt. 

Die Anleger vertrauen auf die EZB

Für Nick Beecroft, Marktanalyst bei Saxo Capital Markets, ist klar, dass das vergangene Jahr deutlich gemacht hat, das die Politiker in Europa bereit sind, alles zu tun für eine Rettung des Euros. Beecroft ist sich sicher, dass auch für Zypern eine Lösung gefunden wird. Die Zypern-Krise sei eine einmalige und relativ kleine Angelegenheit. Nach Börsianer Meinung werden Investoren den Rücksetzer der Aktienmärkte als Einstiegschance nutzen.

Mit 1,2960 notierte der Euro am Nachmittag um knapp einen US-Cent höher als am Vortag. Die Überzeugung der Anleger erklären die Börsianer mit der Sicherheit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) schon einspringen wird. In Zypern hilft die Notenbank bereits jetzt schon aus.

Gegenüber der Wochenzeitschrift „Zeit“ erklärte Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied EZB, dass lediglich solvente Banken von der EZB eine Notfallliquidität gewährt werde. Im Falle der zyprischen Banken müsse man diese aber als nicht gegeben ansehen, sollte nicht in absehbarer Zeit ein Rettungspaket beschlossen werden, das eine umgehende Rekapitalisierung des zyprischen Bankensektors garantiert.

An Italiens und Spaniens Rentenmärkten stiegen die Kurse für die Staatsanleihen leicht an. Der Bund-Future und die deutschen Bundesanleihen dagegen gaben nach. Die Preise für Industriemetall und Öl am Rohstoffmarkt erholen sich, während sich der Preis für den „sicheren Hafen“, Gold, verbilligte. (FR/BHB)


 
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