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Sony prüft Spaltung des Konzerns

Sony scheint dem Druck eines Großinvestors, zu mindestens in Teilen, nachzugeben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll der japanische Elektronikkonzern die Zerschlagung des Konzerns prüfen. Im Vorfeld wurde von Daniel Loeb, US-Hedgefondsmanager, die Abspaltung der Unterhaltungssparte vom restlichen Konzern gefordert.


Sony prüft Spaltung des Konzerns

Offenbar prüft der Elektronik- und Medienkonzern Sony, angeregt durch den Vorschlag von Daniel Loeb, eine Zerschlagung des Konzerns. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf die japanische Zeitung „Nikkei“ und auf eine Person die mit der Angelegenheit vertraut ist berichtet, soll der Vorschlag des amerikanischen Hedgefonds-Managers in jedem Fall ein Thema im Verwaltungsrat sein. Laut Bloomberg könne eine Prüfung jedoch bis zu einem Monat dauern. Der Konzern selbst wollte sich zu den Informationen nicht äußern, trotzdem reagierten die Aktien.

Mittlerweile soll Loebs Hedgefonds Third Point einen Anteil von 6,5 Prozent mit einem Wert von 1,1 Milliarden Dollar an dem Konzern halten, so die Angaben der „New York Times“. Der Hedgefondsmanager hatte in den letzten Wochen gefordert,  den Bereich Film und Musik vom restlichen Unternehmen abzuspalten und in Teilen an die Börse zu bringen. Loeb schwebt dabei vor, den kompletten Entertainmentbereich des Unternehmens auszukoppeln und mit einem Teil von 15 oder 20 Prozent an die Börse zu gehen. Der Großinvestor ist der Meinung, dass der Druck der Investoren dazu beitragen würde, dass das Filmgeschäft von Sony effizienter wird. 

Reich und berüchtigt

Ursprünglich zeigte sich der Konzern von dieser Idee wenig begeistert. Zum damaligen Zeitpunkt stellte das Unternehmen klar, dass Unterhaltungsbereiche ein wichtiger Wachstumsfaktor sind und ein Verkauf nicht zur Debatte stehen würde. Doch alleine die Spekulationen über eine eventuelle Zerschlagung sorgten dafür, dass die Aktie des Unternehmens deutlich zulegte. Ganze sieben Prozent alleine nur am Mittwoch. Insgesamt stieg der Börsenwert des Unternehmens seit dem Bekanntwerden der Forderung von Loeb um rund ein Viertel.

Sich mit dem Management der Firmen, an denen er beteiligt ist, anzulegen, ist Loeb bekannt und berüchtigt. Der Investor ist dabei alles andere als zimperlich. Das bekam auch der Internetkonzern Yahoo zu spüren. Vor etwa einem Jahr musste der damalige Yahoo-Chef Scott Thompson seinen Platz räumen, weil Loeb einen falschen akademischen Titel Thompsons öffentlich machte. Gleichzeitig erhielt Third Point, Loebs Hedgefonds, die bereits seit Monaten geforderte Anwesenheit im Verwaltungsrat. Auch bei der Berufung der aktuellen Yahoo-Chefin, Marissa Mayer, soll Third Points eine zentrale Rolle gespielt haben. (FF/BHB)


 
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