15:00

Spanien: Erstaunliche Entwicklung

Noch bis vor wenigen Monaten gehörte Spanien zu den Ländern in der Euro-Zone, aus dem vor allem schlechte Nachrichten kamen. Der Zusammenbruch des Immobilienmarktes, anhaltende Rezession und ein wankendes Bankensystem schienen das Land im Südwesten Europas tief in die Krise zu führen. Jetzt zeichnet sich ein Umschwung ab.


Spanien

Wachstum dynamisiert sich

Spaniens Wirtschaft wächst wieder. Im ersten Quartal legte sie um 0,4 Prozent Wirtschaftswachstum zu, so stark wie zuletzt vor der Krise. Bereits in den letzten sechs Monaten des vergangenen Jahres war eine Trendwende zu beobachten. Erstmals trugen die ökonomischen Veränderungsraten keine negativen Vorzeichen mehr. Für dieses Jahr gehen Experten von einem Wachstum von einem Prozent aus, im nächsten Jahr sollen es 1,7 Prozent sein. Wenn die Dynamik des ersten Quartals anhält, könnten diese Prognosen sogar noch übertroffen werden. 

Zu früh für Entwarnung

Allerdings ist es zu früh, schon Entwarnung für Spanien zu geben. Es besteht nach wie vor erheblicher Aufholbedarf, die drohende Deflation und das Bruttoinlandsprodukt hat das Niveau vor der Krise bislang nicht wieder erreicht. Und die Arbeitslosigkeit bleibt erschreckend hoch. Dennoch befindet sich Spanien auf einem guten Weg. Bei den Zahlen handelt es sich um Hard Facts, nicht um Erwartungshaltungen oder Vertrauensvorschüsse.

Vom Markt getragene Entwicklung 

Besonders bemerkenswert: Das Wachstum resultiert vor allem aus Marktkräften, nicht aus staatlichen Wachstumsprogrammen. Die Reformen am Arbeitsmarkt haben einiges dazu beigetragen, die spanischen Arbeitskosten sind um über 15 Prozent gesunken. Dadurch hat Spanien mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Der Export ist - neben der Binnennachfrage - derzeit Hauptwachstumsträger. Aber auch das Investitionsklima hat sich spürbar verbessert. 

Staatsdefizit noch zu hoch 

Die noch nicht abgeschlossene Konsolidierung der öffentlichen Haushalte konnte den Aufwärtstrend offenbar nicht bremsen. Trotz der Bemühungen der spanischen Regierung ist das öffentliche Defizit in Höhe von 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts immer noch viel zu hoch. Die bestehenden Vorgaben wurden deutlich verfehlt. Hier ist noch Handlungsbedarf gegeben.

 

______________________

Alle Informationen zu "Spanien".

Bei uns finden Sie unabhängige Honorarberater.

Google+


 
Herzlich Willkommen Video | Honorar für Beratung
Schnellzugang Geldanlage

18.12.2021 - Märkte
Die Deutschen mit Phantomschmerz: Furchtbare Welt ohne D-Mark Der Honorar-Finanzanlagenberater Reiner Braun berichtet.
16.12.2021 - Märkte
Edelfeeling beim Discounter: Aldi bleibt billig, wird aber nobel Frank Frommholz über die sich verändernde Lebensmittelbranche.
12.05.2021 - Märkte
Prof. Fama und die effizienten Märkte Indexfonds sind die Umsetzung der These von Prof. Fama, so der Honorar-Finanzanlagenberater Mario Krüger.
Alle Honorarberater