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Überblick über Online-Casinos in Deutschland

Für Online-Casinos ist Deutschland bislang ein schwieriger Markt - nicht, weil Glückspiel im Netz hierzulande nicht beliebt wäre (im Gegenteil!), sondern wegen der unklaren rechtlichen Situation. Die wird allerdings nicht mehr lange bestehen. Mit dem zur Jahresmitte in Kraft tretenden neuen Glücksspielstaatsvertrag endet die Rechtsunsicherheit.


Wer aktuell nach Casinos in Deutschland sucht, hat die Qual der Wahl - mindestens 100 Anbieter ermöglichen die Versuchung des Glücks. Nur die wenigsten davon verfügen allerdings über eine gültige deutsche Lizenz. Viele Betreiber haben ihren Sitz auf Malta oder in Zypern, den beiden Glücksspiel-Hotspots der EU.

Gültige deutsche Lizenzen bisher nur in Schleswig-Holstein

Rechtlich ist die Lage so, dass nach deutschem Recht Online-Casinos nach wie vor verboten sind. Eine Ausnahme gilt lediglich für einige Anbieter aus Schleswig-Holstein, die dort vor einigen Jahren eine Lizenz erwerben konnten, als das Land einen eigenen, liberaleren Glücksspiel-Kurs verfolgte. Diese Lizenzen gelten im Rahmen des Bestandsschutzes weiter, die Glücksspiel-Angebote dürfen sich aber offiziell nur an Spieler in Schleswig-Holstein richten. Weitere Lizenzen wurden nicht mehr vergeben. Die schleswig-holsteinischen Lizenzen sind damit bislang die einzigen deutschen Erlaubnisse für Online-Casinos. Insgesamt 11 Betreiber verfügen über eine solche Genehmigung, einige davon betreiben mehrere Casino-Marken - insgesamt sind es 15. Das Angebot bezieht sich auf virtuelle Automaten-Spiele und Online-Poker.

Bei den - außerdeutschen - Anbietern aus dem EU-Raum herrscht bislang eine verwirrende rechtliche Lage. Nach deutschem Recht sind diese Online-Casino-Angebote eigentlich illegal, gelten aber nach EU-Recht als legal, sofern sie über eine gültige Lizenz eines EU-Landes verfügen und dort beaufsichtigt werden. Das deutsche Verbot beißt sich mit dem EU-Recht und widerspricht der Freizügigkeit im EU-Binnenmarkt, zu der sich auch Deutschland bekennt. In der Konsequenz werden die Casino-Angebote trotz offiziellem Verbot bei uns faktisch geduldet - eine rechtliche Grauzone. Allein in Malta sollen mehrere hundert Casino-Betreiber ihren Sitz haben, nicht jeder davon ist auf dem deutschen Markt aktiv. Eindeutig unzulässig sind dagegen Online-Glücksspiel-Angebote von außerhalb des EU-Raums. Spieler müssen hier schlimmstenfalls mit der Beschlagnahme von Gewinnen rechnen, denn diese sind rechtswidrig erlangt.

Ende des Schattendaseins

Nach zähem Ringen und langen Verhandlungen haben sich die Bundesländer im vergangenen Jahr auf einen neuen Glücksspielstaatsvertrag geeinigt. Er wird ab Juli den alten Staatsvertrag ablösen und künftig auch außerhalb Schleswig-Holsteins Lizenzen für Online-Casinos möglich machen. Diese müssen allerdings bestimmte Auflagen beachten, sich der Aufsicht durch eine neue Glücksspielbehörde beugen und sind auch sonst Beschränkungen unterworfen. Trotzdem wird es Betreiber wie Spieler freuen, dass das Schattendasein der Online-Casinos hierzulande ein Ende hat!


 
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