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Umweltschutz: Deepwater Horizon und kein Ende

Die schlimmste Umweltkatastrophe der US-Geschichte, bei der laut Darstellung von Umweltschutz-Aktivisten die ganze Golfregion in Mitleidenschaft gezogen wurde, war die Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon. Der an der Erbauung der Plattform beteiligte Konzern Halliburton hat jetzt mit den Justizbehörden ein mehr wie fragwürdiges Agreement ausgearbeitet, das bei vielen Menschen auf Unverständnis trifft.


Umweltschutz

Google+Der Konzern Halliburton und der Umweltschutz.

Der Konzern sorgte schon in der Vergangenheit für negative Schlagzeilen, vor allem durch sein Engagement im Irakkrieg und seine dubiose Verbindung zu dem Ex-Vizepräsidenten Dick Cheney. Fakt ist, dass Halliburton unter anderem mit der Zubereitung des Zements zum Verschluss des Bohrlochs an den Bohrarbeiten beteiligt war. Die Beweise dazu sind laut neuesten Einlassungen des Konzerns nach der Katastrophe vernichtet worden. Halliburton hat einen fragwürdigen Deal mit den amerikanischen Justizbehörden ausgehandelt, nach dem der Konzern sich in einem geplanten Prozess für schuldig erklärt und im Gegenzug mit einer lächerlich geringen Geldstrafe von 200.000 Dollar und einer dreijährigen Bewährungszeit davonkommt. Darüber hinaus will der Konzern mit den US-Behörden zusammenarbeiten.

Halliburton habe schon mehr als 50 Millionen Dollar freiwillig dem Umweltschutz zur Verfügung gestellt, die an die "National Fish and Wildlife Foundation" gezahlt worden sein sollen. Das Ministerium habe die "erhebliche und wertvolle Kooperation" des Unternehmens erkannt und erklärte sich im Gegenzug bereit, von einer weiteren Strafverfolgung abzusehen.

Der Umweltschaden in der Golfregion ist unbezahlbar.

Bei der Katastrophe am Golf von Mexiko kamen elf Arbeiter auf der Plattform ums Leben, unzählige Meereslebewesen und Vögel verendeten grausam in den klebrigen Ölmassen. Der Schaden wird von zahlreichen Umweltschutz-Organisationen als unbezahlbar beschrieben. Zumindest werden viele Jahre vergehen müssen, bevor die Region sich von den Auswirkungen erholt hat. Das kurz nach dem Ereignis von der Regierung erlassene Tiefseebohrverbot wurde bald danach wieder gelockert und später zugunsten der beteiligten Konzerne ganz aufgehoben. Das Wort "Öl als Wachstumsmotor" hat empfindlich gelitten.

Die ehemaligen Partner BP und Halliburton.

Die ehemalige Partnerschaft der Konzerne ist derzeit durch einen anhaltenden Rechtsstreit getrübt, den BP begonnen hat. Dem Ölkonzern hat die Katastrophe bisher einen zweistelligen Milliardenbetrag gekostet, bei dem auch Zahlungen an Umweltschutz-Verbände zur Regenerierung der Küste enthalten sein sollen. Wie viel das Wort Umweltschutz für amerikanische Konzerne wirklich bedeutet, zeigt auch die aktuelle Beteiligung Halliburtons an von Umweltschutz-Organisationen als höchst gefährlich bezeichneter Ölgewinnungsmethode, dem Fracking.

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