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Versicherungsmantel zur Steuerhinterziehung missbraucht

Steuerhinterziehung wird in Zukunft nicht mehr als Kavaliersdelikt durchgehen. Die vor kurzem bei der Commerzbank durchgeführte Razzia wird von Insidern als Auftakt weiterer Durchsuchungen angesehen. Im Fokus der Ermittler stehen zahlreiche Bankkunden und Geldanlagen mit Versicherungsmantel.


Versicherungsmantel

Die Angebote vieler Banken laden zur Steuerhinterziehung ein

Wer in Deutschland Steuern am Finanzamt vorbeischmuggeln möchte, braucht sein Geld nicht unbedingt in eine der Steueroasen anzulegen. Die Kontaktaufnahme mit dem richtigen Kreditinstitut eröffnete vielen Anlegern ungeahnte Möglichkeiten zur Steuerhinterziehung auch diesseits der Grenzen. Das Thema erhielt vor wenigen Tagen erneut Aktualität als Dutzende von Beamten die Commerzbank besuchten besuchten und dort nach Geldanlagen mit Versicherungsmantel forschten. Das Institut wies jeden Verdacht von sich. Die Ermittlungen beträfen nicht die Commerzbank selbst, sondern den Geschäftspartner und Versicherungsspezialisten Generali. Dieser soll die Investments seiner Kunden mit einem steuerbefreienden Versicherungsmantel umgeben haben. Dabei soll es nicht selten zu Gesetzesübertretungen im Rahmen von Steuerhinterziehung gekommen sein.

Der Staat will diesem Treiben offensichtlich nicht mehr länger zuschauen und begann mit der Razzia bei der Commerzbank mit einer größer angelegten Ermittlungswelle. Dem Versicherungsmantel und den dafür werbenden Instituten geht es in Zukunft an den Kragen. Die Commerzbank kann sich nicht von der Mitschuld reinwaschen, denn bei ihr wurden die Konten der deutschen Generali-Kunden verwaltet. Das Modell Versicherungsmantel dürfte den Finanzexperten der Bank in jedem Fall bekannt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher, dass auch andere Banken ähnliche Produkte anbieten und weitet ihre Ermittlungen aus.

Der Versicherungsmantel ist eine Schweizer Idee

Den Behörden ist dies bekannt, sie nehmen daher bevorzugt die deutschen Niederlassungen von Schweizer Banken ins Visier. Nach Expertenaussagen können die Institute der Alpenrepublik am besten mit dem Versicherungsmantel umgehen. Die dadurch mögliche Steuerhinterziehung dient als willkommene Werbung und generiert ständig neue Kunden. Die neue Konsequenz der Behörden bekamen im vergangenen Jahr bereits 400 Kunden der Credit Suisse zu spüren. Die Schweizer Bank verfügt über eine Niederlassung in Frankfurt/Main.

Die Gelder dieser Kunden wurden von dem Institut auf den Namen einer auf den Bermudas ansässigen Versicherung angelegt. Doch auch Schweizer Versicherungsunternehmen partizipieren an dem Unternehmen Versicherungsmantel und öffnen damit der Steuerhinterziehung alle Türen. Die Lebensversicherung nach Maß geniest in Deutschland große Attraktivität, daran wird auch die Ermittlungswelle der Behörden wenig ändern.

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