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Warren Buffett: Heinz ist meins

Im Vergleich zu dem amerikanischen Elektronikkonzern Apple hat Warren Buffett aktuell das absolute Kontrastprogramm geboten, während sich Apple derzeit mit einem Angriff aus den eigenen Reihen, von dem Investor David Einhorn, auseinandersetzen muss, weil Einhorn der Meinung ist, dass Apple mit einer Summe von 137 Milliarden Dollar, unnötig große Barbestände hortet und von diesem Geld mehr an die Aktionäre ausschütten sollte.


Warren Buffett: Heinz ist meins

Zwar stellte Tim Cook, Apple-Vorstand, vor kurzem in Aussicht, dass sich der Konzern etwas großzügiger zeigen wolle, das jedoch ohne übertriebene Eile. Warren Buffett handelt da nach ganz anderen Prinzipien. Bargeld ist für Buffett eine Anlage mit einer furchtbar langen Laufzeit. 

Ein neuer Dickhäuter für den kauffreudigen Buffett

Zusammen mit der 3G Beteiligungsgesellschaft wird Warren Buffett den amerikanischen Ketchup-Hersteller H.J. Heinz übernehmen. Für insgesamt 23 Milliarden Dollar, zuzügliche 28 Milliarden Dollar Schulden war die Transaktion perfekt, aber Buffett hat damit noch nicht genug.

Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft Buffetts, ist an dem Deal mit 12 Milliarden Dollar beteiligt. Mit Blick auf das finanzielle Polster von 47 Milliarden Dollar sind noch Kapazitäten vorhanden, die der Investor ebenfalls nutzen will. Gegenüber CNBC äußerte sich Buffett, dass er für einen weiteren „Elefanten“, wie er seine Transaktionen nennt, bereit sei.

 Buffett, der etablierte Unternehmen, die einen starken Marktwert und über keine zu komplexen Geschäftsmodelle bevorzugt, hat mit Heinz das perfekte Unternehmen für sein Portfolio gefunden. Dabei scheint der 82-jährige Investor eine besondere Vorliebe für Lebensmittel zu besitzen. Unter anderem gehört der Getränkekonzern Coca Cola zu seinen größten Beteiligungen. Im vergangenen Quartal erwarb er auch Aktien des Milka-Herstellers Mondelenz, ehemals Kraft.

Dennoch etwas ungewöhnlich für Buffet ist bei der Heinz-Transkation, dass er dieses Geschäft zusammen mit einer Beteiligungsgesellschaft durchführt. Buffett hatte in der Vergangenheit nicht viel für Beteiligungsgesellschaften übrig, da diese seiner Meinung nach die von ihnen übernommenen Unternehmen nicht „lieben“ würden und lediglich auf eine Strategie für einen Ausstieg konzentriert seien.

Eine große Transaktion nicht im Alleingang

3G Gründer Jorge Paulo Lemann und Warren Buffett kennen sich bereits seit langen, dennoch kann diese Partnerschaft nur ein vorläufiger Schritt auf dem Weg zur endgültigen Übernahme sein. Buffett äußerte sich gegenüber der „New York Times“, dass Berkshire Hathaway als Käufer bereitstehen würde, sollte 3G sich von der Transaktion mit Hein lösen wollen.

Eine Partnerschaft ist Buffett jedoch nicht neu. Als der Lebensmittelkonzern Mars im Jahr 2008 Wrigleys, einen Kaugummihersteller, aufkaufte, half Berkshire Hathaway, wenn auch in einer Nebenrolle, bei der Finanzierung mit 6,5 Milliarden Dollar.

Rund 80 Tochtergesellschaften gehören zu Berkshire Hathaway und dem mehr als umfassenden Wertpapierportfolio. Neben Coca-Cola gehören zu den Minderheitsbeteiligungen unter anderem American Express, Wells Fargo, Proctor & Gamble sowie IBM.

Zu den Tochterunternehmen zählen Versicherer wie Geico, General Re, die Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe und auch der Textilhersteller Fruit oft the Loom. Im Jahr 2010 war Burlington mit rund 27 Milliarden Dollar die bis dato größte Transaktion von Berkshire Hathaway. Wie bei all seinen Geschäften sah Buffett auch hier einen längeren Anlagehorizont, nach damaligen Angaben war die Eisenbahngesellschaft eine Investition für das kommende Jahrhundert. (DR/BHB) 


 
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