Im Überblick bedeutet dies, dass in der EU durchschnittlich 24 Euro je Arbeitsstunde gezahlt werden, in der Euro-Zone sind es gar 30,10 Euro. Spitzenreiter ist Schweden mit 41,90 Euro je Arbeitsstunde, Schlusslicht bildet Bulgarien mit 3,70 Euro.
Vor allem in der Industrie liegt Deutschland aber weit vorne – 47 Prozent höhere Kosten als der EU-Schnitt liegen hier mit 35,20 Euro je Stunde vor. Dieser Wert liegt allerdings noch drei Prozent unter dem französischen Wert. Insgesamt sind die Arbeitsstunden in Frankreich für die Unternehmen teurer als in Deutschland.
Noch zwischen den Jahren 2001 und 2010 kroch die Entwicklung der Arbeitskosten in Deutschland vor sich hin. Erst seit 2011 verhält sich dies anders. 2011 und 2012 stiegen die Kosten je Arbeitsstunde – und zwar weit rascher als in anderen Ländern. Vor allem der Vergleich mit Frankreich spielt hier eine große Rolle. Denn während sich Frankreich bislang stets rapide steigerte, verlangsamte sich hier die Preisentwicklung der Arbeitsstunden.
Vor allem bereitet Experten aber Sorge, dass mit steigenden Kosten je Arbeitsstunde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sinke, da die Konkurrenz immer größer werde, je höher Deutschland im Ranking um die Arbeitskosten steige.
Zwar konnte sich Deutschland EU-weit noch im Mittelfeld halten, doch mussten die Arbeitgeber bereits 2012 zusätzlich zu den Bruttogehältern auch noch Lohnnebenkosten in Höhe von 27 Euro je 100 Euro Bruttoverdienst abdrücken. Hier lag der EU-Schnitt bei 32 Euro. Malta bildet in diesem Fall das Schlusslicht mit 10 Euro, während Schweden mit 51 Euro vorne liegt. (NS/BHB)