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Windkraft: Keiner nimmt den Ökostrom ab

Windkraft aus Offshore-Windparks entlang der Küsten gilt als eine der zukunftsträchtigsten Möglichkeiten, Ökostrom zu produzieren. Bislang allerdings gibt es bei vielen Windkraftanlagen Probleme mit dem Anschluss ans Netz.


Windkraft

Die Anlage liefert dann nicht nur keinen Ökostrom, sondern verbraucht auch noch beträchtliche Mengen an Diesel. Nun hat sich die Politik eingeschaltet, um hier Abhilfe zu schaffen.

Windkraft in der Flaute: Riffgatt geht wegen Anschlussproblemen erst 2014 ans Netz

Der neu fertiggestellte Windpark "Riffgatt" vor der Küste Borkums, der bis zu 474 Millionen Kilowattstunden pro Jahr liefern soll und damit rund 120.000 Haushalte mit Strom versorgen kann, hat erst einmal Flaute bis 2014. Grund dafür ist nicht der fehlende Wind, sondern die fehlende Anbindung ans Stromnetz. Was dazu führt, dass die Anlage keinen Ökostrom produziert, dafür aber monatlich bis zu 22.000 Liter Diesel verbraucht, um sich selbst zu erhalten, wahrlich nicht ökonomisch. Dazu hat sich auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil bereits kritisch geäußert. Er fordert für das "Planungschaos auf See" zukünftig geordnete Lösungen unter Einbeziehung des Bundes als "ordnende Hand".

Grund für die Verzögerungen beim Anschluss ans Stromnetz, den ein privates Unternehmen im Auftrag der EWE vornimmt, seien unvorhersehbare Schwierigkeiten bei der Beseitigung von Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg, die noch auf dem Meeresgrund liegen.

Alle Sprengkörper müssten mit Minensuchbooten aufgespürt und mühsam entschärft werden, bevor man mit Windkraft hier Ökostrom produzieren könnte, und die Menge der Sprengkörper sei angeblich um einiges höher als man anfangs vermutet hatte. Kein Wunder, hatten sich an dieser Stelle ja vor allem britische Bomber sehr häufig ihrer nicht abgeworfenen Bombenlast kurz hinter der Küste entledigt, um beim Rückflug Treibstoff zu sparen und nicht mit vollen Bombenschächten zurückzukehren. 

Diesel statt Ökostrom 

Die Windkraft Anlage muss allerdings auch im Ruhemodus mit Energie versorgt werden - das geschieht aber nicht mit Windkraft, sondern durch nicht gerade gesunde Dieselaggregate, die den dafür nötigen Strom erzeugen. Wichtig ist vor allem das Aufrechterhalten eines Überdrucks im Inneren der Anlage, um die salzhaltige Seeluft von der empfindlichen Steuerungselektronik fernzuhalten, daneben müssen auch die Rotoren elektrisch nach dem Wind ausgerichtet werden und die Elektronik temperiert werden. Das kostet pro Monat bis zu 22.000 Liter Diesel - statt mit Windkraft Ökostrom zu produzieren. Tatsächlich kein haltbarer Zustand, schon gar nicht bis 2014.

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