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Windkraft: Vestas feuert Vorstandsvorsitzenden

Die Windkraft-Industrie leidet unter einer schweren globalen Absatzkrise, von der auch der Marktführer Vestas nicht verschont wurde. Jetzt hat sich der Konzern überraschend von seinem Vorstandsvorsitzenden Detlev Engel getrennt und sorgte damit für frischen Wind an der Börse.


Vestas

Der Führungswechsel soll Vestas nachhaltig stabilisieren

Als Nachfolger von Detlev Engel wurde der schwedische Manager Anders Runevad ernannt, der den von Engel eingeschlagenen Sparkurs beibehalten und vollenden soll. Die Investoren der Börse hatten schon einige Zeit kein Vertrauen mehr zu dem gefeuerten Vorsitzenden des Windturbinen-Herstellers. Der angekündigte Führungswechsel wurde mit einem Plus von sieben Prozent auf den Aktienkurs von Vestas honoriert. Da Engel den harten Sparkurs von Vestas über längere Zeit konsequent umgesetzt hatte, kam der Führungswechsel auch für die Top-Manager recht überraschend.

Vestas hat schon seit geraumer Zeit nach einem geeigneten Nachfolger für Engels Ausschau gehalten, der den Konzern wieder dauerhaft stabilisiert und aus den roten Zahlen führt. Der Marktführer im Segment Windkraft suchte nach jemandem, dem politische Lobbyarbeit liegt und der sich mit großen Infrastruktur-Projekten auskennt. Offensichtlich waren die Fähigkeiten des Vorgängers für die ehrgeizigen Ziele von Vestas nicht ausreichend. Seinem Nachfolger, der zuletzt für das schwedische Telekomunternehmen Ericsson tätig war, traut der Windkraft-Riese diese Talente zu. Nach Ansicht der Führungsebene des Konzerns hat Engels die globale Krise der Windkraft-Industrie zu spät erkannt und falsch auf sie reagiert.

Vestas leidet unter der globalen Windkraft-Krise

Der ausscheidende Vorstandsvorsitzende hatte die Anzeichen der weltweiten Krise falsch interpretiert (keiner nimmt den Ökostrom ab) und die Produktionskapazitäten nicht rechtzeitig heruntergefahren. Daraufhin beschloss das Unternehmen 2011 einen harten Sparkurs, der die hohen Fixkosten reduzieren soll. Wie in anderen Branchen auch will der Windkraft-Konzern seine Probleme durch intensiven Personalabbau in den Griff bekommen. Von den ehemals 20.000 Mitarbeitern des Konzerns sollen bis zum Jahresende circa 20% freigestellt werden.

Obwohl sich der erhebliche Umsatzrückgang auch im zweiten Quartal dieses Jahres fortsetzte, zeigen sich durch besser gefüllte Auftragsbücher erste Anzeichen einer Erholung. Vestas konnte im zweiten Quartal Neubestellungen von 1.600 Megawatt verbuchen, das entspricht einer Steigerung von 74% zum vorhergegangenen Jahr. Der Windkraft-Riese registriert diese Entwicklung mit zurückhaltender Freude, da er in der Vergangenheit kein Glück bei der Umsetzung einiger Bestellungen hatte.

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