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Zalando-Gründer wollen die Märkte erobern

Die Brüder Samwer wollen mit ihren Zalando-Ablegern nicht nur den Modeketten H&M und Zara den Rang ablaufen, sondern auch dem schwedischen Möbelriesen Ikea. Aus diesem Grund werben die Firmen-Gründer mit vollmundigen Versprechen um neue Investoren, auch wenn das Internet-Unternehmen bislang nur hohe Verluste verzeichnet.


Zalando-Gründer wollen die Märkte erobern

Die Zalando-Gründer planen Großes: Innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre soll jedes einzelne ihrer unzähligen internationalen E-Commerce-Start-ups nicht nur Umsätze im Milliardenbereich machen, sondern Umsatzrenditen im zweistelligen Bereich verzeichnen. Das manager magazin hat über die Pläne der Brüder berichtet und berief sich dabei auf vertrauliche Investorenunterlagen.

So soll in den vertraulichen Unterlagen, die Stand Januar 2013 sind, auch zu lesen sein, dass unter anderem der indische Stahl-Magnat Lakshmi Mittal mit einer Investition von rund fünf Millionen Euro an der Rocket-Untergesellschaft Bigfoot 1 beteiligt sein soll, zu der auch die Zalando-Schwesterfirmen in Russland, Nahost, Indien und Lateinamerika gehören.

Mit zehn Millionen Euro soll Kurt-Rudolf Schwarz, Pharmadynastie Erbe, beteiligt sein. Mit 15 Millionen Euro wird auch Victor Pinchuk, ukrainischer Milliardär, bei den Investoren aufgeführt, ebenso wie Alejandro Santo Domingo, Biermagnat und Finanzmanager in Kolumbien, der mit 25 Millionen Euro an der brasilianischen Zalando-Schwester Dafiti beteiligt ist. 

Trotz großer Versprechen bislang nur hohe Verluste

Große Versprechungen machen Alexander, Marc und Oliver Samwer ihren Investoren, um diese für ihr Vorhaben gewinnen zu können. So sollen die Brüder in ihren Werbeschreiben den potentiellen Geldgebern mitteilen, dass man nicht nur plane, die großen Modeketten wie Zara und H&M in ihre Schranken zu weisen, sondern auch den schwedischen Möbelkonzern Ikea hinter sich lassen wolle.

In den Business-Plänen sind hohe Steigerungsraten vorgesehen. Bereits 2016 soll Dafiti Erlöse von rund zwei Milliarden Euro verzeichnen, 2012 waren es 91 Millionen. Für Lamoda, die russische Zalando-Schwester, sind für 2016 Umsätze in Höhe von 1,5 Milliarden Euro eingeplant, 45 Millionen waren es im vergangenen Jahr. Auch der eben erst gestartet Amazon-Klone Linio ist mit einem Ertrag in Höhe von 281 Millionen Euro im Jahr 2017 eingeplant. Dabei wird von einer zwölf prozentigen Umsatzrendite ausgegangen. Auf 1,1 Prozent kam das amerikanische Original 2012.

Aktuell jedoch fahren die zahlreichen globalen Rocket-Internet-Unternehmen allesamt hohe Verluste ein. 2012 machte das Modeportal Zalora, das in Südostasien präsent ist, 70 Millionen Euro Verlust. Das geht ebenfalls aus den Business-Plänen hervor. Wie das manager magazin berichtete, gilt dies auch für den Möbelhändler Home24, der in Europa und Lateinamerika tätig ist. 40 Millionen Euro Verlust verzeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr, mit 43 Millionen Euro Verlust wird in diesem Jahr gerechnet. (FF/BHB)


 
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