4,61 Milliarden Euro konnten durch die Versteigerung eingenommen werden, erwartet hatte man 4,5 Milliarden Euro. 2,8 Prozent Zinsen musste Madrid den Anleger bieten, um sich für die kommenden zwei Jahre frisches Kapital zu leihen. Anfang Januar waren 2,5 Prozent noch ausreichend. Die Rendite bei Papieren mit einer Laufzeit von 5 Jahren stieg von 3,8 Prozent auf 4,1 Prozent. Von 5,6 Prozent auf 5,8 Prozent stiegen die Renditen mit einer Laufzeit bis 2029.
Am sogenannten Sekundärmarkt stiegen bereits vor der Auktion die Renditen für zehnjährige Papiere. Am Sekundärmarkt werden die Anleihen weiterverkauft, die Anleger zuvor von der Regierung gekauft haben. Mit 5,5 Prozent erreichten die zehnjährigen Anleihen den höchsten Stand seit Anfang Dezember 2012.
Dabei sind die Risikoprämien aktuell noch weit von ihren Höchstständen des vergangenen Jahres entfernt. Die spanische Regierung musste im Sommer 2012 für Staatsanleihen mit einer zehnjährigen Laufzeit eine Rendite von 7,24 Prozent zahlen. Die steigenden Renditen sind jedoch ein frühes Warnsignal. Unter den Anlegern steigt die Nervosität merklich an und sie wird auch weiter ansteigen, sofern die Gefahr einer Regierungskrise in Spanien nicht schnellstmöglich abgewendet wird.
Neben dem Ministerpräsidenten Mariano Rajoy sehen sich auch diverse Parteifreunde Rajoys mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Zahlreiche Funktionäre der Regierungspartei um Rajoy wurden in einer Liste, die in der letzten Woche von der Tageszeitung "El Pais" veröffentlicht wurde, als Empfänger von Schwarzgeldern genannt. Nicht nur Neuwahlen werden nun von den Anlegern befürchtet, sondern auch, dass Spanien nun wieder von seinem Reformkurs abkommen könnte. (DR/BHB)
