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Zu hohe Immobilienpreise sicher erkennen (1)

Wie hoch der Preis für das Haus oder die Wohnung noch sein darf, fragen sich viele Immobilienkäufer. Die Nachfrage ist hoch. Schnelle Antworten geben die Online-Portale.


Zu hohe Immobilienpreise sicher erkennen (1)

Für Immobilien hat er einen Blick: Wolfgang Strowitzki. Als Sachverständiger bewertet er die Grundstücke und Häuser in Köln. Er lässt sich von seinen Klienten die Immobilie zeigen und lässt sich dafür auch durch Kellerräume und Speicher führen, um dort Leitungen und Rohre zu untersuchen. Bei der Beratung erklärt er ihnen den angemessenen Preis und schätzt die Höhe der voraussichtlichen Renovierungskosten. Gerade in dieser Zeit ist seine Fachkenntnis bei Immobilienkäufern gefragt, die ihn „mehr als genug“ beschäftigen.

Vermutlich wird das auch so bleiben, denn in ganz Deutschland erfreuen sich Eigentumswohnungen und Häuser einer hohen Beliebtheit – als Geldanlage. Das ging aus einer neuen Umfrage hervor, mit der der Bankenverband die Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK, beauftragt hat: Demnach würden 46 Prozent aller Befragten in eine Immobilie investieren, falls sie in diesem Jahr einen erheblichen Geldbetrag zur Verfügung haben würden. Im vergangenen Jahr dachten so gerade einmal 17 Prozent der Befragten.

Das ist kaum verwunderlich, weil die Kreditzinsen noch nie derart niedrig waren, wie dieser Tage. Aufkommende Ängste vor eine Inflation tun ihr Übriges, das zeigt eine aktuelle Studie von Ernst&Young. Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird dadurch das Interesse an einer Immobilie nur noch gestärkt.

Das hat auf den deutschen Wohnungsmarkt Auswirkungen, besonders in den Metropolregionen, wodurch Berlin besonders betroffen ist. Nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sei der Preis für Eigentumswohnungen in den letzten sechs Jahren um ganze 72 Prozent gestiegen. Die Forscher erwarten, dass 19 der 25 untersuchten Großstädte auch in diesem Jahr einen Anstieg bei den Kosten für Wohnraum erleiden werden. Mittlerweile warnt der Finanzstabilitätsbericht der Deutschen Bundesbank vor übertrieben hoch angesetzte Preise. Verbrauchern können so nur schwer einschätzen, ob die jeweilige Immobilie ihr Geld wert ist oder ob der Verkäufer dafür einen zu hohen Betrag verlangt.

Die Zeitung „Die Welt“ fragte bei großen Finanzvermittlern und Bausparkassen nach, auf welche Weise die Käufer den Preis ihres Wunschobjekts bewerten sollten, um herausfinden zu können, ob er angemessen ist oder nicht. Jedes der Institute spricht eine Empfehlung für ihre Kunden aus, sich von einem unabhängigen Sachverständigen beraten zu lassen, wie Wolfgang Strowitzki einer ist.

Anke Wolff, die bei der Santander Consumer Bank arbeitet, hält ein Wertgutachten – unabhängig vom Fall – für eine sehr gute Investition, weil es die Verhandlungsposition gegenüber dem Verkäufer beträchtlich stärken kann. In Regionen, deren Immobilienpreise letzthin stark gestiegen sind, und bei Altbauten ist die Meinung eines Sachverständigen besonders wichtig. Solche Regionen sind ganz besonders die Metropolregionen wie Frankfurt am Main, Hamburg, München und Berlin.

Andererseits zahlen Kunden für die Anfertigung eines Sachverständigengutachtens mehrere tausend Euro. Vor den Kosten warnt Jörg Sahr – seines Zeichens Baufinanzierungsexperte bei Finanztest. Aus diesem Grund sollte nur dann ein Gutachter hinzugezogen werden, wenn dem Verkaufsabschluss nichts mehr im Weg steht. (LB/BHB)


 
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