Laut Jeroen Dijsselbloem, dem niederländischen Finanzminister und Euro-Gruppen-Chef, könnte Zypern als Musterbeispiel für eine künftige Neustrukturierung bei Banken in der gesamten EU sein. Die Aussage Dijsselbloems in einem Interview, ließ gleich zu Beginn der Woche den Euro im Kurs sinken, so schafft er es nur noch auf 1,2850 Dollar.
Grund für den rapiden Verlust des Euro ist die Angst der Anleger davor, ihr Geld zu verlieren, sollten sie es auf einem Konto in der Euro-Zone anlegen. Citigroup-Experte Andrew Grosso geht soweit zu behaupten, dass die aktuellen Entwicklungen in der Euro-Zone dafür sorgen werden, dass der Euro gegenüber anderen Währungen deutlich ins Hintertreffen gelangen werde, da sich die Investoren nicht mehr in die Euro-Zone wagen werden.
Auch Kit Juckes, Stratege der Société Générale, ist wenig optimistisch, was den Euro angeht, schließlich sorge die EZB zwar dafür, dass eine Staatspleite abgewendet werden kann, doch halte sie die Angst vor großen Verlusten davon ab, sich auf den Euro, statt auf die Rettung der Peripherie-Länder zu konzentrieren.
Nach Griechenland und Zypern steht der Euro-Zone nun auch schon die nächste Herausforderung bevor. An der italienischen Politik könnte sich die Euro-Zone die Zähne ausbeißen. Hier stehen nämlich mit den Neuwahlen vermutlich große Veränderungen an, die auch am Eurosystem nicht spurenlos vorbeigehen werden.
Experten erklären nun gar, dass der Euro an Attraktivität verloren hat. Laut Torsten Gellert, einem Strategen vom Marktforschungsunternehmen FXCM, werde Slowenien als nächstes Euro-Land Hilfe benötigen. „Eine Währung ist immer nur so stark, wie der Wirtschaftsraum, den sie repräsentiert“, so Gellert, was bedeutet, je mehr Länder der Euro-Zone Hilfe benötigen, desto unattraktiver werde der Euro für Investoren und desto weniger wichtig wird er für die globale Wirtschaft.
Stattdessen könne man nach dem Fall Zyperns nun folgern, dass der Schweizer Franken wieder interessant wird. Dem nun schwächelnden Euro stehe er Experten zufolge nämlich in nichts mehr nach, sondern behaupte sich als starke und sichere Währung. (DR/BHB)