Aktive Fonds immer weniger gefragt

Als aktive Fonds werden diejenigen bezeichnet, bei denen Manager für die Performance verantwortlich sind. Diese Fonds verzeichnen zunehmend weniger Interesse bei Anlegern und leiden unter massiven Kapitalabflüssen. Gewinner sind die passiv ausgerichteten Varianten, die sogenannten Indexfonds.


Aktive Fonds

Aktive Fonds in der Flaute

Aktiv gemanagte Fonds befinden sich schon seit Jahren in der Krise, der Trend verstärkte sich jedoch im vierten Quartal 2014 um ein Weiteres. Die Ratingagentur Morningstar berichtet für diesen Zeitraum von Abflüssen in Höhe von knapp 13,5 Milliarden Euro.

Offensichtlich verloren aktive Fonds zugunsten ihrer passiven Gegenstücke, Indexfonds und ­Aktien-ETFs ­registrierten Nettozuflüsse von nahezu neun Milliarden beziehungsweise annähernd 25 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 

  • Aktive Fonds wuchsen auf Jahressicht um lediglich 1,3 Prozent.
  • Das Wachstum bei Indexfonds und Aktien-ETF übertraf den Wert um ein Zehnfaches. 

Aktive Fonds leiden auch unter nationalem Strukturwandel

Aktiv gemanagte Fonds sind insbesondere in Großbritannien von dem seit 2013 bestehenden Provisionsverbot in Mitleidenschaft gezogen. Dementsprechend ist im Vereinigten Königreich der Siegeszug der Indexfonds besonders stark ausgeprägt. Aktive Fonds sind allerdings auch in Deutschland auf dem Rückzug. Die Ratingagenturen sehen darin jedoch keine akute Krise, sondern einen schleichenden Prozess, der aus den Reihen der Anleger angetrieben wird. 

Aktive Fonds sind keine Publikumslieblinge mehr

Deutsche Anleger investieren immer weniger in aktive Fonds und setzen bevorzugt auf Indexfonds. Der Grund ist einfach erklärt, denn er ist rein finanzieller Natur. Die Manager sind in zunehmendem Maß für die schlechte Performance verantwortlich, allerdings lassen sie sich ihre wenig erfolgreichen Bemühungen fürstlich honorieren. Auch hierzu einige Vergleichswerte: 

  • Aktiv gemanagte Fonds schlagen seitens der Verwaltung mit mindestens 1,5 Prozent pro Jahr zu Buche.
  • Des Weiteren sind Ausgabeaufschläge und eventuelle Erfolgsprämien fällig.
  • Bei einem durchschnittlichen Indexfonds liegt die Gesamtkostenquote bei etwa 0,4 Prozent. 

Aktive Fonds werden aufgrund der Kostensituation gerne von Banken angeboten, sie verdienen lukrative Provisionen gleich an mehreren Stellen. Genau aus dem gleichen Grund sind Indexfonds bei den meisten Instituten nicht beworben, hier können keine Gelder über Emittenten-Vergütungen erwirtschaftet werden. 

Haben aktiv gemanagte Fonds noch Chancen?

Dass aktiv betreute Fonds einen langsamen Tod sterben, wird von Fachleuten oft bestritten, doch sprechen die Werte bei den Abflüssen eine andere, ehrlichere Sprache. Aktive Fonds, oder genauer gesagt deren Manager, begehen einen grundlegenden Fehler: Sie versuchen, mit gezielter Selektion einzelner Aktien den Markt zu bezwingen. Dieses Unterfangen ist an effizienten Märkten aussichtslos und führt nur rein zufällig zum gewünschten Erfolg.

Aktive Fonds müssten beweisen, dass ihre Ergebnisse die teuren Manager wert sind, sonst ist ihr Untergang kaum aufzuhalten.


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