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Container: Größtes Containerschiff der Welt erstmals in Europa

Das derzeit größte Containerschiff der Welt kommt in diesen Tagen nach Europa. Doch die Auswahl an passenden Anlegestellen ist begrenzt, die meisten Häfen sind für den Giganten einfach zu klein.


Container

Die "Maersk Mc-Kinney Møller" ist ein Containerschiff der Superlative

Exakt 18.270 Container kann der 190 Millionen Euro teure Riese aufnehmen und übertrumpft damit das bisherige Flaggschiff der Reederei Maersk um circa 2000 Container. Die gewaltige Ladekapazität wird durch die gigantischen Ausmaße generiert, das Containerschiff misst 398 Meter in der Länge und 58 Meter in der Breite. Bei voller Beladung hat das Containerschiff einen Tiefgang von knapp 17 Metern und muss daher die meisten Häfen dieser Welt meiden. Im Vergleich mit anderen Schiffen der Reederei Maersk fällt die bescheidene Motorisierung des neuen Container-Riesen auf, der durch zwei Motoren mit jeweils 43.000 PS bewegt wird.

Das nunmehr zweitgrößte Containerschiff von Maersk wird dagegen von einem Aggregat mit 109.000 PS angetrieben. Die zwei kleineren Motoren begnügen sich mit 60% der Treibstoffmenge, die der Vorgänger verbraucht. Allerdings wird die enorme Kraftstoffeinsparung auch durch ein deutlich gedrosseltes Tempo erreicht, die Reisegeschwindigkeit sank um circa 8km/h und liegt nun bei 36km/h und verringert damit die CO2 Emission um 40%.

Der Container-Transport auf See steckt in einer tiefen Krise

Genau aus dieser Krise soll nun das Containerschiff der Extraklasse die Reederei führen. Der Hintergrund für die Krise bei Maersk & Co. sind seit Jahren sinkende Frachtaufkommen im Container-Geschäft  und ungenutzte Überkapazitäten. Stagnierende Konjunktur und niedrige Wachstumsraten sind für diese Entwicklung verantwortlich. Die Reederei Maersk sowie ihre großen Mitbewerber wollen durch einen Frontalangriff auf die Misere wieder aus den roten Zahlen kommen und bestellen solche Container-Riesen gleich im Dutzend. Der Sinn der Aktion lässt sich einfach erklären, mehr Zuladung gestaltet die Fahrten günstiger und schafft damit wirtschaftliche Vorteile vor den Mitbewerbern.

Der verringerte Kraftstoffverbrauch sowie reduzierter CO2 Ausstoß sind sicher respektable Umweltaspekte, die aber über das nächste Problem der großen Reedereien hinwegtäuschen. Da die Konkurrenz in der Branche nicht schläft und die Entwicklung bei Maersk beobachtet, werden demnächst gigantische Containerschiffe zu Hunderten die Weltmeere befahren und dem Problem von heute die Dimension der Zukunft verleihen. Dann wird wieder über ungenügende Container-Auslastung und Verlustgeschäft lamentiert werden, jedoch auf einem deutlich höheren Niveau. Schon heute scheint für konservative Vermögensberater klar zu sein, dass der Markt schrumpfen muss.

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