Edelfeeling beim Discounter: Aldi bleibt billig, wird aber nobel

Als preisbewusster Verbraucher haben Sie vermutlich registriert, dass Aldi weiterhin billig bleibt und zudem nobel erscheinen will. Das aufziehende Edelfeeling dient der optimalen Positionierung und wird von einem konsequenten Preiskampf hinter den Kulissen begleitet.


Aldi

Aldi wurde mit einem einfachen Konzept zu einem der bedeutendsten Discounter Deutschlands: In Pappschachteln auf Paletten kamen niedrigpreisige No-Name-Produkte zum Angebot. Das dadurch entstandene Billigheimer-Image möchte der Discounter nun abstreifen. Er fokussiert zunehmend die Welt der Markenprodukte, geht mit Nachhaltigkeitskampagnen in die Offensive und wertet seine Filialen optisch auf. Sie finden in neuen Niederlassungen bereits Kundentoiletten, Kaffeeautomaten, digitale Riesenbildschirme in einem nobel anmutenden Ambiente.

Wird Aldi doch teurer?

Markenprodukte und Designer-Bekleidung lassen die Vermutung aufkommen, dass der Discounter seine Preise anheben muss. Doch ist der Konzern ein gewinnorientiertes Unternehmen, welches nach wie vor auf gewissen Margen angewiesen ist. Die Verkaufspreise bleiben weiterhin niedrig, dafür sorgt der Konzern mit konsequent verhandelten Einkaufspreisen. Er will seine Position als führender Discounter keinesfalls aufgeben und nutzt die aktuell gute Beschäftigungslage sowie das Qualitätsbewusstsein seiner Kunden zur Finanzierung des Filialumbaus.

Warum Aldi aufrüsten muss

Der Discounter muss sich gegen Supermärkte wie Edeka oder Rewe wehren, denn die haben in der Vergangenheit gelungener auf das veränderte Kundenverhalten reagiert. Deren Filialen decken mittlerweile den Markt an Discountwaren ebenso ab wie das Segment Markenprodukte und bieten zudem einen kundenorientierten Service. Der Marktführer im Discountbereich war zur Reaktion auf die Entwicklung gezwungen und hat den Kampf angenommen. 

Das Duell um die Kundschaft

Aldi möchte auch Verbraucher in seine Filialen ziehen, die eigentlich Discountern aufgrund fehlender Markenwaren kritisch gegenüberstehen. Deshalb stellt der Konzern Teile seines Angebots auf bekannte Marken um und setzt so die Konkurrenz unter Druck. Der Mitbewerber Lidl kennt die Entwicklung schon länger und hat sich mit Markenartikeln zum Discountpreis eine Nische erobert, in die der Marktführer jetzt vordringen will. 

Beim Duell der Giganten muss die restliche Konkurrenz widerstrebend mitziehen, denn sie fürchten die Preissensibilität deutscher Kunden. Wahrscheinlich hätten auch Sie schon längst Ihren Discounter gewechselt, wenn seine Preise fünf oder zehn Prozent über denen der Mitbewerber liegen würden. 

Aldi bleibt der Kundschaft treu

Der Discounter bietet Ihnen zukünftig Markenwaren zu niedrigen Preisen an und lädt in zunehmend vielen Filialen mit ansprechendem Umfeld ein. Der unübersehbare Trend will alte sowie neue Kunden binden und bringt jedoch auch Kritiker auf den Plan. Handelsexperten sind der Ansicht, dass der Marktführer es bei seiner optischen Aufwertung nicht übertreiben sollte. Demnach darf ein Discounter nicht übermäßig schick aussehen, weil ein nobles Ambiente negativen Einfluss auf das Preis-Image haben würde. Entscheiden Sie selbst!


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