Geschlossene Fonds: Energieprojekte gefragt

Immobilien bleiben die beliebteste Anlageklasse: 2012 flossen gute zwei Milliarden Euro in Immobilienfondsobjekte im In- und Ausland. Dagegen wünschen sich Anbieter geschlossener Fonds, Menschen würden ihr Geld weniger in Immobilien und mehr in Energieprojekte und Energiewende investieren. Was sind die Hintergründe?


Geschlossene Fonds: Energieprojekte gefragt

Die Energiewende schaffen - über Beteiligungen?

Beim Investmentvehikel unternehmerische Beteiligung stehen Sparer vor der Entscheidung, mehrere zehntausend Euro an Mindesteinsatz mitzubringen und für mehrere Jahre fest anzulegen. Kapital, das in die Finanzierung von Projekten wie Immobilien, Beteiligungen oder Flugzeugen fließt. Oder in die Energiewende - dabei ist die Idee nicht neu: Es existieren bereits zahlreiche geschlossene Fonds im Bereich erneuerbare Energien, die sich aber überwiegend auf eine Solaranlage konzentrieren.

Initiatoren geschlossener Fonds sind überzeugt, dass Investitionen in unternehmerische Beteiligungen neben guten Renditen auch die Volkswirtschaft ankurbeln. So glaubt Oliver Porr, Vorstandsvorsitzender des Verbands Geschlossene Fonds (VGF), dass sich diese Anlageklasse langfristig lohnt, während die Immobilienfonds überkauft seien. Und setzt dabei weniger auf Solarenergie als vielmehr darauf, mehr Geld in Windanlagen und Energiewende Infrastruktur wie Speichertechnik oder Netzausbau fließen zu lassen. VGF Hauptgeschäftsführer Eric Romba sieht außerdem Chancen im Bereich Elektromobilität und denkt an geschlossene Fonds im Bereich Auto-Ladestationen, die es Sparern ermöglichten, sich am  Ausbau der Infrastruktur zu beteiligen und Bewegung in die Energiewende zu bringen.

Auf Nummer sicher gehen: Bürgerbeteiligungsmodelle

Das Problem - geschlossene Fonds sind aufgrund zahlreicher verlustreicher Geschäftsmodelle wie z. B. Schiffsfonds unbeliebt. In 2012 vertrauten ihnen Sparer nur noch 4,5 Milliarden an - im Vergleich zu 5,85 Milliarden in 2011, durch die Finanzkrise verschreckt. Um Investoren dennoch zu ermutigen, tritt ab Sommer 2103 die AIFM Richtlinie in Kraft: Dann überwacht die Finanzaufsicht BaFin die geschlossenen Fonds, einschließlich Berichtspflicht der Fondsmanager und Stresstests für Anlageprodukte.

Um sich abzusichern, engagieren sich jedoch viele private Investoren im Bereich Energiewende und erneuerbare Energien. Im Rahmen von Bürgerbeteiligungsmodellen investiert man vor Ort oder innerhalb der Region in Projekte - in Eigenregie, ohne dass berufsmäßige Fondsmanager daran mitverdienen. Diese müssen sich jetzt an institutionelle Großanleger halten. Sie rücken in den Blick, weil sie anders als Privatanleger ihr Anlagevolumen in 2012 um ein Drittel steigern konnten - und 43 Prozent mehr in Fonds erneuerbarer Energien investierten.

Den optimalen Vermögensmix finden - mit unabhängiger Honorarberatung

Es scheint, dass sich eine Zweiteilung entwickelt: Private Anleger investieren ihre Mittel lieber in Bürgerbeteiligungsmodelle, während Profis auf geschlossene Fonds traditioneller Struktur setzen. Energiefonds (u.a. Windkraft) erfreuen sich zunehmender Beliebtheit - die einzige Assetklasse, die im Bereich Privatinvestitionen Zuwächse verzeichnet. 2012 investierte man hier 732 Millionen in die Energiewende. Angst vor den Risiken langfristiger Investments, temporären Sperrungen geschlossener Fonds und Verzicht auf Auszahlung? Laufzeiten von acht bis zwanzig Jahren sind ein Grund für Skepsis bei geschlossenen Fonds. Doch als weiterer, entscheidender Grund kommt hinzu, dass bei solchen Beteiligungen oft Vermittlungsprovisionen von bis zu 20 Prozent ins Portemonnaie der Vermittler fließen.

Doch kein Anleger ist auf Provisionsberater angewiesen: Ein wirklich unabhängiger Finanzberater wird in erster Linie prüfen, ob eine geschlossene Beteiligungen überhaupt Sinn macht und in die individuelle Vermögensstruktur passt. Die umfassende Aufklärung über die Vor- bzw. Nachteile der geplannten Beteiligung sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil einer neutralen Beratung.

Nicht auf den Ersterwerb angewiesen, empfehlen Honorarberater auch gerne Produkte von Zweitmarktbörsen. Dagegen sind deren provisionsbereinigte Kurse und unter Wert zum Verkauf stehende Produkte für klassische Provisionsberater ohne Reiz. Das Ziel dieser transparenten Zweitmärkte: Verkaufsbereite Fondsanleger und Käufer zusammenzubringen, die von fairen Marktpreisen profitieren.


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